Die gute Adresse im Internet wird immer teurer

Die Preise für Top-Domains erreichen immer höhere Rekordwerte.

So wechselte in Österreich die Domain Job.at dieser Tage für 408.000 Euro den Besitzer und gilt damit in der Branche als höchstdotierter Deal im Land. Der Verkaufswert von Job.at ist knapp sechsmal so hoch wie jener der bisher teuersten österreichischen Domain Mozart.at. Diese wurde im Jahr 2000 für rund 70.000 Euro an einen neuen Besitzer abgetreten. Obwohl die immer höher werdenden Summen von außen mitunter als unwahrscheinlich erscheinen, sind Deals in dieser Preisklasse inzwischen durchaus realistisch und keine Seltenheit mehr. “Für Österreich erscheint ein Betrag von rund 400.000 Euro zwar als sehr hoch, dennoch halte ich ihn für denkbar. Die Kürze des Namens und die Bekanntheit des Keywords ‘Job’ machen die Domain sicherlich zu einer Top-Domain”, meint Daniel Kollinger, Domainexperte und Geschäftsführer von NICIT.com.

Wirkliche große Beträge werden bei Domain-Verkäufen in der Regel vor allem in den USA erzielt, wo selbst Summen in Millionenhöhe nicht als Einzelfall gelten. “Die USA und .com-Domains sind ein ganz eigener Bereich, Deutschland ist derzeit der zweitgrößte Markt, wo langsam auch höhere Preise üblich werden. In fast allen anderen Ländern sind die Deals aber noch wesentlich niedriger angesetzt”, erklärt Kollinger. Die bisher teuerste Domain im deutschsprachigen Raum, an deren Verkauf auch Kollinger beteiligt war, ist poker.de. Sie ging in diesem Jahr um 695.000 Euro über den virtuellen Ladentisch.

Häufig haftet dem Domain-Business immer noch ein unseriöses Image an, das aus Betrugsfällen und Abzocke in der Vergangenheit resultiert. Laut Kollinger befinde sich das Geschäft jedoch im Wandel und schüttle seine “bösen Seiten” zunehmend ab. “Natürlich gibt es auch einen unseriösen Teil und Fälle von gefälschten Domainverkäufen. An sich ist das Business aber etwas reales und besitzt einen echten Wert. Der Markt wächst stark und die Betrugsfälle werden weniger.” Die seriösen Domain-Händler seien zudem daran interessiert und bemühten sich, das Image der Branche gerade zu rücken, versichert der Experte.