25 Jahre Commodore 64

Am Montag hat der Commodore 64 in Kalifornien mit einer illustren Schar berühmter Gäste seinen fünfundzwanzigsten Geburtstag gefeiert.

Die Feier fand im Computer History Museum im kalifornischen Mountain View statt. Gäste wie der Commodore-Gründer Jack Tramiel oder der Apple-Mitbegründer Steve Wozniak haben dabei auf ein Computer-Zeitalter zurückgeblickt, in dem Microsoft tatsächlich noch keine Rolle gespielt hat.

Als der C64 das Licht der Welt erblickte ging es mehr um Apple und Commodore als um Mac oder Windows. In Marktanteilen gesprochen, hat Apple über die Jahre seine Rolle als “kleines” Unternehmen behalten. Laut Jack Tramiel hat Commodore damals zwischen 20 und 30 Millionen C64-Computer verkauft.

Befragt nach den Unterschieden zwischen ihren Systemen vertraten die einstigen Firmengründer Ansichten, die schon damals auf einen latenten Systemstreit hindeuten, wie er auch heute den populären Betriebssystemen nachgesagt wird. Während Tramiel rückblickend keine technischen, sondern nur preisliche Unterschiede zwischen einem Apple IIe und einem Commodore 64 ausmachen konnte, hatte Wozniak in früheren Zeiten den Eindruck gewonnen, die C64-Anwender hätten eigentlich lieber den deutlich teureren Apple-Computer gekauft. “Wir haben Maschinen für die Massen hergestellt, Apple für die höhere Gesellschaft”, umschrieb Tramiel den damaligen Kulturkampf.

Unter den Gästen der Veranstaltung waren auch viele ehemalige Commodore-Angestellte, die die rare Gelegenheit nutzen wollten, ihren ehemaligen Chef bei einem öffentlichen Auftritt wiederzusehen. Bill Herd, der von 1983 bis 1986 für Commodore gearbeitet hat, lobte in einem Gespräch das Durchsetzungsvermögen seines ehemaligen Chefs. “Man lernte sehr schnell, sich nicht zu entschuldigen, sondern einfach zur Sache zu kommen”, sagte Herd.

Herd erinnerte sich an eine Marketingidee von Tramiel, wonach jeder Kunde einen Nachlass von 100 Dollar bekam, wenn er beim Kauf einen anderen Computer in Zahlung gab. “Wir haben damit Tausende von konkurrierenden Computern von der Straße geholt und damit ein Lagerhaus gefüllt”, erinnerte sich Herd. Er selber habe einen Sinclair als Türstopper eingesetzt.

Auch wenn es dem Unternehmen später nie gelungen ist, an die frühen Erfolge anzuknüpfen, sind der C64 und seine direkten Nachfolger für eine ganze Generation der Einstieg in die Computerwelt gewesen. Aktuell existiert nur noch der Markenname, mit dem ein deutscher Versandhändler seit kurzem auf Computerspieler ausgerichtete PCs verkauft – ein guter Ruf zählt auch noch nach mehr als 25 Jahren.