EMC führt Flash-Laufwerke ein

Der Marktführer im Storage nach Marktanteilen, EMC, will auf leistungsfähigen Speichersystemen Flash-Memory verbauen, wie er ähnlich auch in MP3-Spielern zum Einsatz kommt.

Bis zu 30 Prozent schneller sollen Speichersysteme mit Hilfe von Flash-Speichern lesen und schreiben können. Zudem sinke der Stromverbrauch gegenüber Plattenspeichern, wo Motoren die Speichermedien rotieren lassen müssen.

Derzeit sind Flash-Laufwerke im Aufwind. Immer Hersteller wie Seagate oder andere kommen mit so genannten Solid-State-Drives auf den Markt. Also Festplatten, die ohne bewegliche Teile auskommen. Vor allem in mobilen Geräten wie Laptops bewährt sich diese Technologie, weil sie gegen Erschütterungen und andere Umwelteinflüsse resistenter ist und längere Akkulaufzeiten garantiert.

Trotz niedriger Preise für Flash-Speicher, sind solche Laufwerke – gemessen an der Kapazität – nach wie vor deutlich teurer als herkömmliche Plattensysteme. Im Falle von EMCs neuer Technologie werden die Kosten für ein Megabyte bei Flash etwa um den Faktor 30 höher liegen. Zudem stößt Flash bei sehr umfangreichen Schreib/Lese-Befehlen auch an gewisse Grenzen, was die Verlässlichkeit angeht. EMC wird daher auch nicht gebräuchliche Multilevel-Flash-Zellen verwenden, sondern so genanntes Single-Level-Flash. Dies ist zwar schneller als das in Endverbrauchertechnik verbaute Multilevel-Flash, aber auch deutlich teurer.

Mit der Einführung von Flash-basierten oder zumindest komplementierten Storage, würde EMC jedoch eine gewisse Technologieführerschaft gegenüber Konkurrenten wie Hitachi oder IBM erlangen.

Diese neuen, Flash-basierten Symmetrix-Systeme von EMC kosten zwischen 250.000 Dollar und mehr als 1 Million Dollar. Diese Highend-Storage-Systeme kommen vor allem bei sehr großen Unternehmen oder im Finanzsektor zum Einsatz. Die Flash-Speicher sind in Kapazitäten von 73 Gigabytes oder 146 Gigabytes zu haben und passen in die Steckplätze der herkömmlichen Laufwerke.

Im Finanzsektor sieht EMC zunächst das größte Absatzpotential. Da hier auch kleinste Verzögerungen wirtschaftliche Folgen haben können, setzen viele Finanzinstitute deutlich mehr Festplattenspeicher ein, als eigentlich benötigt wird und verteilen die Nutzlast in kleinen Happen auf die überdimensionierten Storage-Systeme. Somit werden schnellere Antwortzeiten erreicht.

Da könnte sich die deutlich teurere Anschaffung lohnen. Schätzungen gehen jedoch davon aus, dass sich die Zahl dieser Institutionen, für die beim Storage lediglich die Leistung, nicht aber der Preis eine Rolle spielt, auf weltweit etwa 1000 Organisationen beläuft.

Die Flash-Speicher liefert Samsung. Zusammengebaut werden die Laufwerke von dem US-Unternehmen STEC, das für rund 50 Millionen Dollar Flash-Laufwerke an EMC und andere liefern wird, wie das Wallstreet Journal berichtete. Auch andere Unternehmen haben augenscheinlich Interesse an dieser Technologie signalisiert.