Warnung vor Consumer-PCs im Unternehmen

Große Einzelhandelsketten locken mit günstigen PC-Angeboten. Doch solche Plattformen haben im Unternehmen nichts zu suchen.

Das rät das Marktforschungsunternehmen Gartner. Immer mehr Unternehmen würden sich von günstigen PCs oder Laptops aus dem Consumer-Bereich “verführen” lassen. Aber das vermeintliche Schnäppchen kann schnell zur Kostenexplosion führen.

Instabile Plattformen, unzureichende Qualitätskontrollen und ungenügender Support führen im Zweifelsfall zu langfristig höheren Kosten im Betrieb und in der Administration.

“Unternehmen schaffen sich Consumer PCs an, um Kosten einzusparen und technisch affine Benutzer zu besänftigen, die oft die neuesten Consumer-Geräte auch im Unternehmen nutzen wollen”, erklärt Leslie Fiering, Research Vice President bei Gartner.

“Doch sind Consumer Geräte nicht für IT Systeme innerhalb von Unternehmen geeignet, da ihnen viele wichtige Eigenschaften fehlen, die im täglichen Wirtschaftsumfeld benötigt werden”, so die Analystin weiter. Sonderangebote locken zwar mit einem gewissen Einsparpotential beim Einkauf. Jedoch gewährleiste der Mehrpreis für ein professionelles Gerät auch Systemstabilität, Support und umfangreichen Qualitätstest seitens des Herstellers.

“Anwender, die sich für die günstige Consumer-Variante entscheiden, werden wahrscheinlich bald ihre Kostenvorteile mit zusätzlichen Folgekosten und Kompromissen erkaufen müssen.” Denn in Konsumer-Systemen fehlten Features wie Systems Management, Docking-Stations oder auch Support für ein einheitliches Image. Zudem hätten die Billiggeräte eine um bis zu 50 Prozent höhere Fehlerrate. Meist ist dann auch noch die Reparatur teurer als bei Business-Geräten.

Zudem sei im gewerblichen Umfeld besonders auf Standardisierung zu achten, denn das senke den Administrationsaufwand. Auch kleinere Veränderungen könnten schließlich zu Inkompatibilitäten mit den entsprechenden Konsequenzen für die Administratoren führen. Schicke Features seien daher weniger wichtig als, Stabilität, Produktzyklen von mindestens 18 Monaten, Funktionen für ein Systems-Management, Qualitätssicherung, Sicherheit und Verwaltbarkeit, Beratung durch Channel-Partner und schließlich auch ein Angebot für eine fachgerechte Entsorgung des Geräts.

In älteren Aussendungen sprach Gartner von Trends wie ‘Konsumerisierung’ und dass immer mehr Angestellte ihr Gerät auch selbst besitzen. Unternehmen müssten eben Teilnehmern an solchen Bonus-Programmen lediglich bestimmte Geräte zur Auswahl stellen, die den Anforderungen eines Unternehmensumfelds gerecht würden und entsprechen konfiguriert sind.