Passport-Schlamperei könnte teuer werden

Microsoft steht leicht bedröppelt da

Die Nachlässigkeiten bei der Absicherung der personenbezogenen Daten in seinem Authentifizierungsdienst Passport könnten Microsoft teuer zu stehen kommen. Der Softwarekonzern hatte nach mehrfachen Beschwerden und Sicherheitsproblemen erst im vergangenen Jahr eine Vereinbarung mit der US-Aufsichtsbehörde FTC unterzeichnet: Darin versprach Microsoft die Offenlegung der Datenschutzstrategie und -absicherung sowie die Verbesserung der Sicherheitsvorkehrungen.

Nachdem jetzt über eine lediglich im User-Namen abgeänderte URL Passworte geändert werden konnten und somit die personenbezogenen Daten samt Kreditkarteninformationen von 200 Millionen Nutzern weltweit ungeschützt abgelegt waren, droht nun möglicherweise eine Geldstrafe von 11 000 Dollar für jeden User. Das würde sich auf einen Betrag von 2,2 Billionen Dollar summieren.

Derzeit ist noch nicht bekannt, ob die FTC bereits Ermittlungen aufgenommen hat. Andere Beobachter meinen, die Behörde könnte auch die Zahl der hastig deaktivierten Accounts als Anhaltspunkt für die Strafbemessung nehmen.

Das immerhin wird Microsoft zugebilligt: Innerhalb von nur dreieinhalb Stunden wurde die Möglichkeit, persönliche Passworte in Passport zu ändern, weltweit deaktiviert. Gleichzeitig wurde aber auch eine nicht genannte Anzahl von offenbar zweifelhaften Accounts gelöscht. Zahlreiche User in den USA berichten, sie seien gezwungen, telefonisch eine Reaktivierung zu beantragen, um Dienste wie MSN oder ihren Mail-Account wieder benutzen zu können.