Pfälzer hängen Bundespolizei mit “Polisnet” ab

Fahndungssystem auf der Höhe der Zeit

Die Polizei des Landes Rheinland-Pfalz hat heute ihr neues Fahndungssystem POLIS.net in Betrieb genommen. Das neue Verfahren basiert auf Internet-Technologie und wurde in einer Rekordzeit von einem Jahr entwickelt. Es ersetzt das Altverfahren aus den 70er Jahren.

Die wesentlichen Vorteile des neuen Verfahrens sind die komfortable Benutzerführung, die leichte Bedienbarkeit und die Möglichkeit, bereits erfasste Daten übernehmen zu können. Das stell, so POLIS.net-Partner Microsoft, eine nicht unerhebliche Erleichterung für das Staatsorgan dar.

Nachdem sich die Innenministerkonferenz im Januar des letzten Jahres nach mehreren Projektskandalen und Zeitverzögerungen für einen neuen Weg bei der technischen Realisierung des bundesweiten Fahndungssystems INPOL-neu entschieden hatte, waren zunächst alle Polizeistellen des Bundes und der Länder für sich gefordert, ihre Fahndungssysteme umzustellen. Dabei hat die rheinland-pfälzische Polizei als eine der ersten die Umstellung auf ein neues System gemeldet.

Bei der Entwicklung ihres neuen Systems griff die Landespolizei auf ein Firmenkonsortium unter der Leitung der Microsoft Deutschland GmbH zurück, das innerhalb eines Jahres die Erneuerung durchführte. Die Testphase mit dem Bundeskriminalamt lief seit Dezember 2002.

Die neue Entwicklung, mit der es erstmals auch möglich sein wird, Fahndungsdaten über mobile Endgeräte abzufragen, wurde bereits im März auf der CeBIT 2003 präsentiert. Doch zunächst mussten alle rund 10 Millionen Datensätze aus dem Altverfahren erfolgreich in das neue Verfahren übernommen werden. Seit Mitte der Woche nutzen die Polizisten das System, heißt es.

Innenminister Walter Zuber stolz: “Mit der Aufnahme des Echtbetriebs von POLIS.net drei Monate vor dem bundesweit vereinbarten Zieltermin hat die Polizei Rheinland-Pfalz erneut unter Beweis gestellt, dass sie im Bundesvergleich eine Spitzenposition im Bereich der polizeilichen Informations- und Kommunikationstechniken einnimmt. Wir haben damit unsere Verpflichtungen im bundesweiten Fahndungsverbund erfüllt. Ich hoffe, dass dies auch allen anderen INPOL-Teilnehmern bundesweit gelingen wird.”