Hutchison will Schadensersatz von KPN

Joint Venture bröckelt in England auseinander

Der Mobilfunkanbieter Hutchison hat seinen Mitgesellschafter KPN verklagt. Weil dieser sich weigerte, einer vertraglich vereinbarten Zahlung zur Unterstützung des gemeinsamen Joint Ventures 3G UK nachzukommen, verlangt Hutchison nun 220 Millionen Euro Schadensersatz von dem 3G-UK-Partner.

Der UMTS-Verbund existiert bereits seit Sommer 2000. Gemeinsam wollten die Unternehmen Hutchison Whampoa, NTT DoCoMo und die niederländische KPN den Kauf von UMTS-Frequenzen in Zielmärkten sicherstellen. Die Vereinbarung umfasst eine Zusammenarbeit in Großbritannien, Deutschland, Frankreich und Belgien. 3G UK gehört zu 65 Prozent Hutchison Whampoa, 20 Prozent hält der japanische Mobilfunkkonzern NTT DoCoMo und die restlichen 15 Prozent die KPN.

Im März hatte 3G UK die Gesellschafter gebeten, zusammen 1,4 Milliarden Euro nachzuschießen. Während Hutchison daraufhin 930 Millionen zahlte und auch NTT DoCoMo die Gesellschaft mit 250 Millionen unterstützte, verweigerte KPN den vereinbarten Anteil von 220 Euro, weil die Nachschussforderung laut KPN nicht als rechtlich bindend anzusehen sei. Zusätzlich hat der Allianz-Partner seinen Anteil am britischen Gemeinschaftsunternehmen zum Verkauf gestellt.

Hutchison Whampoa fordert nun, dass das Gericht den Kapitalanteil der KPN zu Gunsten der beiden anderen Gesellschafter korrigiert. Nach einem Gegenvorschlag der KPN soll Hutchison die Gesellschaftsanteile der KPN zu einem Kaufpreis übernehmen, der 40 Prozent über dem Marktwert liegt. Durch den Verkauf wolle man Schulden tilgen, hieß es.