Böses Omen: Applied Materials gehen die Aufträge aus

Zurückgeworfen auf die Zeit vor dem Dotcom-Boom

In der Halbleiterbranche zeichnet sich keine Besserung ab: Der weltgrößte Hersteller von Fertigungsanlagen für die Chipindustrie, Applied Materials, meldet ein Rekordtief beim Auftragseingang. Für die gesamte IT-Industrie bedeutet das anhaltend schwierige Zeiten, galt doch die Halbleiterindustrie bisher immer als verlässlicher Frühindikator für einen Aufschwung.

In seinem zweiten Quartal ist Applied Materials in die roten Zahlen abgerutscht: Nach 52 Millionen Dollar Gewinn im Vorjahr muss das Unternehmen jetzt einen Verlust von 62 Millionen ausweisen. Ausschlaggebend seien die Sonderbelastungen durch Umstrukturierung und Entlassungen, denn ohne diese Bürde hätte man knapp 45 Millionen Dollar Gewinn machen können, rechnet das Unternehmen vor. Und das ist weit mehr, als die Analysten erwartet hatten.

Die Umsätze gingen zwar nur um 4,3 Prozent auf 1,1 Milliarden Dollar zurück, dafür ist der Einbruch um 42 Prozent beim Auftragseingang aber wirklich dramatisch. Nach Angaben des Unternehmens ist damit das Auftragsniveau von 1998 erreicht. Im laufenden Quartal sei nicht mit einer Erholung zu rechnen, heißt es bei Applied Materials.

Von den ehemals rund 17 500 Mitarbeitern hat der IT-Konzern in den vergangenen anderthalb Jahren schon fast 5500 entlassen. Pro Quartal sollen so rund 100 Millionen Dollar Kosten eingespart werden.