Intel und Via begraben Kriegsbeil

Sicherheit im Markt geht vor

Intel hat den lähmenden Patentstreit mit seinem taiwanesischen Konkurrenten Via mit einem Vergleich beendet. Demnach entrichtet Via Technologys für eine Übergangszeit Lizenzgebühren an Intel, um kompatible Chipsets und Prozessoren bauen zu dürfen. Auf lange Sicht darf das Unternehmen aus Taiwan aber keine Hardware mehr herstellen, die zu Intels Pentium-Produkten passt.

Intel hatte Via zuletzt vor anderthalb Jahren wegen Verstößen gegen Patenrechte verklagt. Via war dagegen seinerseits mit einer Klage gegen den Marktführer im Halbleitergeschäft vorgegangen.

Via wird nach einer Übergangszeit von drei Jahren einen eigenen BUS und eine eigene Pin-Struktur entwickeln müssen, wenn die kurzzeitigen Lizenzvereinbarungen mit Intel auslaufen. Schließlich werden weder Via-Prozessoren noch Via-Chipsets mit CPUs oder Chipsets von Intel kompatibel sein. Das aber war bisher einer der wichtigsten Märkte für Via.

Über die finanziellen Hintergründe der außergerichtlichen Einigung schweigen sich die beiden Unternehmen aus. Von der Grundidee her ist die Vereinbarung sehr ähnlich wie die zwischen Intel und AMD, die es dem kleineren Konkurrenten möglich machte, den Athlon-Prozessor zu fertigen.

Via hat die Unsicherheit des Rechtsstreit bereits deutlich zu spüren bekommen: PC-Hersteller sahen sich ebenfalls drohenden Klagen von Intel ausgesetzt und verzichteten daher lieber auf Chipsets von Via. Die Taiwanesen gehören hier zu den weltgrößten Herstellern.