Siemens schnürt den Gürtel enger

Neue Entlassungswelle in Münchner Niederlassung

Siemens entlässt noch mehr Mitarbeiter. Mitte Mai sollen weitere 300 Angestellte der Netzwerksparte ICN ihren Job verlieren. Erst Anfang Januar hatte das Unternehmen seine Belegschaft um 200 Stellen verkleinert. Das Personal befürchtet nun, dass der Münchner Standort Hofmannstraße bald endgültig schließen wird.

Hauptgrund für den radikalen Abbau sei das Scheitern der Verhandlungen zwischen der Netzwerksparte ICN und dem Betriebsrat zur Arbeitsverkürzung, heißt es. Die ICN-Leitung fordere jetzt vom Betriebsrat, die betroffenen Angestellten aus der Arbeitszeitverkürzung herauszunehmen, da Mitarbeiter während der Laufzeit der Arbeitszeitverkürzung Kündigungsschutz genießen.

Die Auswahl der Kündigungskandidaten erfolgte, den Angaben nach, aufgrund von fachlichen Kriterien und Leistungsfähigkeit. Eine soziale Auswahl sei nicht vorgenommen worden. Bereits bei der bisher letzten Entlassungswelle Anfang des Jahres musste der Konzern bereits ausgesprochene Kündigungen gegen langjährige Firmenmitglieder und Schwerbehinderte wegen massiven Protesten wieder zurücknehmen.