Software-Klau bleibt beliebt

EU-Staaten verschlafen die Gefahr

Die Business-Software-Alliance (BSA) hat wenig Gutes zu vermelden: Obwohl die Verbreitung von Raubkopien weltweit von 40 Prozent auf 39 Prozent gefallen ist bleibt die Lobby in Alarmbereitschaft. Mit rund 13 Milliarden Dollar beziffert die Gruppe den Verlust für die Hersteller in diesem Jahr.

“Etwa vier von zehn Software-Paketen werden ohne Lizenz benutzt”, klagt Beth Scott, Vice President EMEA bei BSA. Die meisten Piraten agieren in Osteuropa und Asien, angeführt von China und Vietnam. Dort sind 90 Prozent der Software-Pakete illegal. In den USA und Westeuropa fallen die Zahlen. Waren 1994 noch mehr als die Hälfte der eingesetzten Lösungen unlizenziert, lag die Quote 2002 bei nur noch 35 Prozent.

Mit schuld an der dennoch herrschenden Misere sind nicht zuletzt die EU-Länder selbst. Wie Reuters berichtet, haben erst zwei der 15 Staaten die EU-Copyright-Richtlinie umgesetzt, die Service-Provider verpflichtet, genauer auf ihre User zu schauen und beispielsweise File-Sharing-Netzwerke mit illegalen Inhalten zu entlarven.