Oracle-Kunden fahren auf Linux ab

Erste zaghafte Schritte

Um einen der brennendsten Wünsche seiner Kunden zu erfüllen, hat der nach Umsatz und Kundenbasis größte Datenbanksoftware-Hersteller Oracle eine Linux-Partnerschaft gestartet. Red Flag, einer der wichtigsten asiatischen Linux-Distributoren, wird für Oracle-Lösungen Linux-Anwendungen schreiben und vertreiben – vorläufig auf dem chinesischen Markt, aber das soll erst der Anfang sein.

Mit dieser Zusammenarbeit sollen Unternehmen in Asien in die Lage versetzt werden, Oracle-Infrastrukturen auf Linux aufzusetzen und dafür nahtlos den vollen garantierten Support des US-Giganten zu erhalten. Der Zertifizierung der zahlreich implementierten Datenbank 9i sollen weitere folgen, meldet Oracle.

Damit folgt Oracle der Stimmungswoge, die sich erst kürzlich bei der alljährlichen internationalen Kundenkonferenz in einer Kurzumfrage manifestiert hatte. Von 100 in der IOUG (Internationale Oracle Users Group) organisierten Kunden will demnach über die Hälfte ihre Datenbanktechnik auf Linux aufsetzen. Die meisten Linux-Fans wünschen sich eine engere Zusammenarbeit ihres Software-Herstellers mit dem Distributor Red Hat.

Einer der Erstanwender solcher Linux-basierten Oracle-Anwendungen ist die US-Niederlassung des deutsch-französischen Pharmakonzern Aventis. Im Bundesstaat Pennsylvania laufen nach Angaben der Projektmanager mittlerweile 10 Proliant-Server von Hewlett-Packard mit Red Hats Linux-Betriebssystem und Oracle-Datenbanken der Versionen 8i oder 9i. Aventis-Systemmanager Jesse Crew: “Wir machen weder bei der Zuverlässigkeit noch bei der Verfügbarkeit oder Performance irgendwelche Abstriche. Das System läuft genauso stabil wie unter Unix.”