Jetzt kommt der PDA-Chat mit der Sekretärin

Große Investitionschancen tun sich bei der mobilen Mail-Anbindung von Unternehmen auf.

Große Investitionschancen tun sich bei der mobilen Mail-Anbindung von Unternehmen auf. Davon werden nicht nur spezialisierte Softwarehersteller profitieren, sondern auch die Betreiber von Mobilfunknetzen, meint das britische Marktforschungsunternehmen ‘Analysys’. Ein erstes Produkt bringt der ‘Blackberry’-Hersteller Research in Motion (RIM) mit Hilfe von Lotus bereits jetzt auf den Markt.
Derzeit wird nur ein Prozent aller Business-Mobilfunkgeräte für den mobilen Austausch von Mails verwendet. Das wird sich schnell ändern, schreibt Analysys-Studienautorin Katrina Bond. Schon in fünf Jahren könnten 40 Prozent aller Besitzer eines GPRS- oder UMTS-Handys ihren elektronischen Posteingang unterwegs durchforsten. Das wären immerhin 8,4 Millionen Anwender in Westeuropa.

Während die Mobilfunk-Carrier im vergangenen Jahr nur 49 Millionen Euro mit Datendiensten umgesetzt haben, sollen es im Jahr 2008 schon 2,9 Milliarden Euro sein. Insgesamt werden die Unternehmen in Westeuropa dann für mobile Datendienste 8,1 Milliarden Euro ausgeben. Vor allem die Anbindung von Vertriebsmitarbeitern soll die Umsätze sprunghaft nach oben treiben. Der Zugang zum Internet oder der Mail-Verkehr allein reiche als Argument aber nicht aus, um die zögerlichen Anwender vom Zusatznutzen der Mail-Mobilisierung zu überzeugen, warnt Bond.

Sie sagt außerdem voraus, dass keine der momentan angebotenen Lösungen dominieren wird – von Microsofts Exchange Server 2003 und seiner Mobil-Funktionalität über RIMs Blackberry bis hin zum finnischen Nokia-One. Auch die Kundenstruktur wird äußerst bunt aussehen, warnt die Analystin: Vor allem kleine und mittelgroße Unternehmen seien von mobilen Mail-Lösungen zu überzeugen, heißt es. Darauf müssten sich die Softwarehersteller einstellen.

RIM versucht das mit einer Instant-Messaging-Lösung auf seinem Blackberry, einem PDA samt Tastatur. Die Softwarelösung steuert IBM mit ‘Lotus Sametime Everyplace 3’ bei. Auf der Gegenseite könne ein IM-Client auf einem PC stehen oder aber ein Client auf einem weiteren Mobilfunkgerät. Integriert sind bereits eine Firewall-Unterstützung, die parallele Anmeldung zu verschiedenen Diensten über ein einziges Login sowie die Archivierung der Text-Kommunikation.

Mangelnde Sicherheit und Dokumentierbarkeit waren bisher die Gegenargumente von Unternehmen. Das hofft RIM nun zu überwinden, weil die Business-Anwendung künftig im Vordergrund steht. Ein auf den Consumer-Markt zugeschnittenes Angebot von RIM und AOL läuft nämlich in den kommenden Wochen aus.

Angekündigt sind weitere Profi-Lösungen für mobiles Instant Messaging von Microsoft, IBM, Oracle und Sun. Für größtes Aufsehen dürfte Microsoft mit seinem ‘Office Realtime Communications Server 2003’ sorgen, mit dem der Hersteller größten Wert auf die Sicherheit der Kommunikation legen will.