Tauschbörsen gehen auf die Musikindustrie zu

Der Verband der Tauschbörsenbetreiber ‘P2P United’ hat sich dazu entschlossen, die Vorwürfe der Musikindustrie nicht mehr länger kampflos hinzunehmen.

Der Verband der Tauschbörsenbetreiber ‘P2P United’ hat sich dazu entschlossen, die Vorwürfe der Musikindustrie nicht mehr länger kampflos hinzunehmen. Mit einem Positionspapier versuchen die Betreiber von Tauschbörsen wie LimeWire, Grokster, Blubster, Bearshare, Morpheus und E-Donkey, ihre Sichtweise in den Streit einzubringen und zu einem gemeinsamen “Marktplatz des 21. Jahrhunderts” zu kommen. Das soll aber nicht gegen sondern gemeinsam mit dem Verband der Musikindustrie (RIAA) und den Vertretern der Politik geschehen.
Die RIAA ist demzufolge auch einige Schritte in Richtung der P2P-Anwender gegangen, indem sie mehrere Streitfälle in den USA beigelegt hat. P2P United spricht im Sinne einer Einigung von einer “Erziehungsoffensive”, die die Tauschbörsennutzer für die gesamte Problematik rund um Urheberrechte sensibilisieren soll. Außerdem ergeht die Aufforderung seitens der P2P-Lobby an die RIAA, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Von der Regierung der USA fordern die P2P-Macher, eine einheitliche und praktikable gesetzliche Regelung für die Entschädigung beim Bruch von Urheberrechten zu schaffen und so einzelne Milliardenklagen abzuwenden.

Die RIAA begrüßte das Positionspapier als einen ersten Schritt in die richtige Richtung. Allerdings waren dem Verband der Musikindustrie die Vorschläge der Tauschbörsen noch zu unkonkret, um als Verhandlungsgrundlage gelten zu können. Positiv bewertete die RIAA dennoch den Vorstoß, dass sich die P2P-Betreiber aus der Schmuddelecke bewegen wollten, indem sie bei der Fahndung nach Pädophilen oder Spyware-Verursachern helfen, die sich oft über P2P-Netzwerke austauschen.

Kazaa, nach dem Untergang von Napster die bekannteste Tauschbörse, ist vorerst nicht in der Liste des P2P United vertreten. Offenbar gehen dem Unternehmen die Zugeständnisse an die RIAA zu weit.