Mobilcom will sich bei der Konkurrenz einkaufen

Knapp der Pleite entronnen erwägt der Mobilfunkdienstleister Mobilcom schon wider Beteiligungen oder Übernahmen.

Knapp der Pleite entronnen erwägt der Mobilfunkdienstleister Mobilcom schon wider Beteiligungen oder Übernahmen. Für das kommende Jahr rechnet der Büdelsdorfer Konzern erstmals mit Gewinn in seinem Kerngeschäft, dem Wiederverkauf von Telefonminuten anderer Anbieter. Vorstandschef Thorsten Grenz sagte in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters: “Wir stellen Überlegungen an, ob es Sinn macht, sich mit dem ein oder anderen zusammenzutun.”
Der Konzern wolle nun nach Abschluss seiner Sanierung aktiv den Konsolidierungsprozess der Branche mitgestalten und dabei würde auch die Möglichkeit einer Beteiligung geprüft. Es seien noch keine Gespräche geführt worden und auch konkrete Namen nannte Grenz nicht. In Frage kämen laut Ansicht einiger Branchenkenner die Mitbewerber Debitel, Talkline und Drillisch.

Debitel steht eigentlich zum Verkauf. Der Schweizer Telekomkonzern Swisscom hatte vor einiger Zeit signalisiert, sich von dem Mobilfunkunternehmen, das wie Mobilcom Kapazitäten anderer Anbieter vertreibt, trennen zu wollen. Die Elmsholmer Talkline hatte noch im September für Mobilcom geboten, wurde jedoch abgewiesen.

Bis Ende des laufenden Jahres wird die Zahl der Mobilfunkkunden voraussichtlich um 800.000 auf 4,2 Millionen zurückgehen. “Wir werden auf Konzernebene auf eine schwarze Null kommen”, rechnet Grenz Internet-, Festnetz- und Mobilfunkgeschäft zusammen. Für das kommende Jahr rechnet er wieder mit Wachstum bei den Kundenzahlen bis auf 4,5 Millionen.