Klebestreifen macht fälschungssicher

Ein kleiner Streifen blauen Tesa-Films soll Fälschern von CDs, Filmen, Software, Medikamenten, Zigaretten und Uhren das Handwerk legen.

Ein kleiner Streifen blauen Tesa-Films soll Fälschern von CDs, Filmen, Software, Medikamenten, Zigaretten und Uhren das Handwerk legen. Die nur 1 Quadratzentimeter große, verstreckte Polymerfolie wird mit einem Hologramm und rund 1 KByte Informationen versehen. Damit sollen Produkte laut Hersteller Tesa “garantiert fälschungssicher” werden.
An der so genannten Holospot-Technologie  haben die Entwickler der Tesa-Tochter Scribos fünf Jahre lang gearbeitet. Der Aufkleber soll nur mit der Lupe erkennbar sein. Auf dem Datenfeld können individuelle Hologramme und Codes mit der genannten Maximal-Datenmenge gespeichert werden. Mit einem Laser werden die Daten dann wieder ausgelesen. So kann der Empfänger zweifelsfrei feststellen, ob er ein Originalprodukt erhalten hat.

Nicht nur der Musik- und Softwareindustrie macht die Produktpiraterie zu schaffen. Nach vorsichtigen Schätzungen soll der Schaden durch Raubkopien weltweit jährlich etwa 300 Milliarden Euro betragen. Auch die Unterscheidbarkeit der Fälschungen von den Originalen werde immer schwieriger. “Alleine in der EU hat sich die Zahl der beschlagnahmten Produktfälschungen in den vergangenen fünf Jahren verzehnfacht”, erklärt der Physiker Steffen Noethe, Erfinder der Folie.

Bei Medikamenten ist das besonders problematisch. Laut der Weltgesundheitsorganisation sterben täglich 70 Menschen nach Einnahme gefälschter Präparate. Dabei haben seriöse Pharmaunternehmen oft Schwierigkeiten zu beweisen, dass es sich um eine Fälschung handelt.