Microsoft will Millionen in Kleinunternehmen stecken

Etwa 10 Milliarden Dollar will die Gates-Company in den nächsten fünf Jahren locker machen, um Software für die speziellen Bedürfnisse kleiner Kunden zu entwickeln.

Um die Absatzkurve weiter nach oben zu treiben und eine wachsende Kundengruppe nicht noch mehr zu verprellen, hat sich der Betriebssystemshersteller Microsoft nun für mehr Engagement in Richtung kleinerer und mittelgroßer Unternehmen (KMU) entschieden. Etwa 10 Milliarden Dollar – diesen stolzen Betrag will die Gates-Company in den nächsten fünf Jahren locker machen, um Software für die speziellen Bedürfnisse kleiner Kunden zu entwickeln.
Orlando Ayala, Microsofts Chef für die Verkaufsstrategie für mittelständische und kleine Kunden, sagte gegenüber dem Sonntagsblatt ‘Euro am Sonntag’, das sogar eine handfeste Langzeitstrategie dahinter stecke. Immerhin zählt der Konzern weltweit 40 Millionen Unternehmen, die in diese Kategorie fallen. Hier winken zwar keine lukrativen Großprojekte, aber eine große Menge potentieller Kunden. Allerdings zeigen sich Mittelständler in Deutschland Neuem gegenüber aufgeschlossen und setzen auf Linux. Nicht zuletzt die Stadtverwaltungen von Schwäbisch-Hall und München haben hier eine entscheidende Bresche geschlagen.

Doch für Microsoft sollen sich ungeachtet solcher Trends die Investitionen schon mit dem Jahresabschluss 2005 auszahlen. Und bis zum Ende des Jahrezehnts sollen 10 Milliarden Dollar in Software für kleine Unternehmen umgesetzt sein, so Ayala weiter. In diesem Jahr allein habe der Konzern für die Forschung und Entwicklung in dem Bereich nahezu 2 Milliarden Dollar ausgegeben. Dennoch bleibe der Fokus erhalten, den die Konzernchefs um Steve Ballmer und Bill Gates vorgegeben hätten. Es gehe nicht darum, so wird der Manager zitiert, SAP oder Oracle von ihrer ERP-Domäne zu vertreiben. Doch der Gesamtkonzern werde sich “in den nächsten fünf Jahren auf Unternehmen mit 2000 bis 5000 Mitarbeitern konzentrieren”. – Was Microsoft die kleineren Geschäfte jedoch nicht verschmähen lässt. Die Akzeptanz dürfte jedoch von den Mittelständlern selbst abhängen und von der Qualität der künftigen Software.