Infineon droht Strafe wegen Preisabsprache

Den amerikanischen Justizbehörden liegen nach einem Bericht der Zeitschrift Capital Zeugenaussagen über Preisabsprachen vor.

Den amerikanischen Justizbehörden liegen nach einem Bericht der Zeitschrift Capital Zeugenaussagen über Preisabsprachen vor. Demnach hätten Infineon-Mitarbeiter Preisinformationen an Konkurrenzunternehmen weitergegeben. Sollte Infineon verurteilt werden, drohen dem Münchner Unternehmen starke Ertrags- und Finanzeinbußen, doch es hat für diesen Fall schon Rücklagen in Höhe 28 Millionen Euro gebildet.
Das US-Justizministerium hat dem Bericht zu Folge angedeutet, dass nun Unterlagen von Konkurrenten und Zeugenaussagen vorlägen, aus denen sich ein Wettbewerbsverstoß herleiten lasse. Auch der Konzern selbst sieht nach einer internen Analyse angeblich Hinweise auf einen regen Austausch mit Konkurrenten über Preise.

Neben Infineon wird seit 2002 auch gegen die Hersteller Hynix, Micron und Samsung ermittelt. Die Preise für DRAM-Speicher lagen in diesem Jahr zeitweise unter den Herstellungskosten. Das hatte die Gesetzeshüter auf den Plan gerufen. Mit der Absprache und den daraus resultierenden Preissenkungen hätten kleinere Mitbewerber aus dem Rennen gekegelt werden sollen, so der Vorwurf.

Auch die Europäische Kommission hat jetzt bei der amerikanischen Justizbehörde Auskünfte über diesen Fall angefordert. Auch hier könnte dem Konzern bei negativem Ausgang der Untersuchungen in den USA eine hohe Geldstrafe drohen.