E-Commerce boomt, auch im Mittelstand

Immer mehr Unternehmen verkaufen ihre Produkte im Internet.

Immer mehr Unternehmen verkaufen ihre Produkte im Internet. IBM spricht von einem Boom, der mehr und mehr auch mittelständische Firmen in seinen Bann zieht. Gleichzeitig belegt eine aktuelle Studie, dass die Deutschen vor allem während der Arbeitszeit Online-Shops besuchen.
“Die alten Geschäftsmodelle sind verschwunden”, sagte der Chef der E-Commerce-Abteilung von IBM, Bart Lautenbach, im Interview mit einem US-Magazin. “Seit drei Jahren interessierten sich immer mehr Manager traditioneller Geschäftsbereiche für E-Commerce. Davor war es eine Sache der IT-Experten.” In großer Zahl entdeckten zudem kleinere und mittlere Unternehmen dieses Feld für sich. Große Online-Kaufhäuser bringen derweil nach Lautenbachs Worten ihre alten Systeme auf den neuesten Stand.

Weil immer mehr Menschen ihre Geschenke im Internet kaufen, drängen auch hier verstärkt kleinere Unternehmen auf den Online-Markt, um sich ein Stück vom Blumen-Bücher-Spielwaren-Kuchen abzuschneiden. Und weil Deutschland derzeit im Geiz-ist-geil-Rausch ist, sind auch für Online-Händler “Schnäppchen” und “Rabatt” unumgängliche Zauberworte.

Zusätzlich versuchen die Webshop-Betreiber ihre virtuellen Kunden so gut es geht, an sich zu binden. Der Deutsche Multimediaverband (dmmv) glaubt, dass Coupon-Systeme im Internet zunehmen werden. Ein solches Bonussystem garantiert zum Beispiel gegen einen bestimmten Jahresbeitrag Rabatte in Internet-Läden, die an dem System angeschlossen sind. Wegen der Gefahr von Datenschnüfflern stehen Sicherheits-Experten solchen Systemen allerdings skeptisch gegenüber. Zudem könne man im Internet mittels Preisvergleich mindestens genauso viel sparen.

Schnäppchen jagen im Internet tun die meisten Deutschen übrigens am liebsten während ihrer Arbeitszeit. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des E-Payment-Spezialisten Pago. Knapp 3,7 Millionen Daten wurden dazu ausgewertet. Demnach wird jeder dritte Online-Einkauf zwischen 10 und 13 Uhr getätigt – also mitten in der üblichen Kernarbeitszeit. Das Wochenende ist außerdem mit 11 bis 13 Prozent die verkaufsschwächste Zeit. Und auch ab 22 Uhr ist im deutschen Online-Handel nicht mehr los, als in den Fußgängerzonen deutscher Kleinstädte.