US-Regierung tendiert gegen Peoplesoft-Übernahme

Oracles feindliche Übernahme des Softwareherstellers Peoplesoft könnte möglicherweise vom US-Justizministerium gestoppt werden.

Oracles feindliche Übernahme des Softwareherstellers Peoplesoft könnte möglicherweise vom US-Justizministerium gestoppt werden, berichtet das Wall Street Journal unter Berufung auf Anwälte, die mit dem Fall vertraut sind. Demnach sammeln Staatsanwälte, die auch Larry Ellison, CEO von Oracle, unter Eid befragten, weiterhin Beweise für eine mögliche Kartellrechtsverletzung. Diese würde die Übernahme nach den Gesetz vorerst unmöglich machen.
Oracle gab zu dieser Nachricht keine Stellungnahme ab. Firmensprecher in Deutschland erklärten, dass die Befragung Ellisons reine Routine gewesen sei. Derzeit ist die Übernahme ausgesetzt bis zum Ergebnis der Überprüfung durch die Kartellbehörde. Parallel dazu hat die EU-Kommission ihre Prüfung der Übernahme erst im Januar ausgesetzt. Es wird vermutet, dass so die nächsten Schritte mit den amerikanischen Behörden besser abgeglichen werden.

Oracles Chance für eine erfolgreiche Übernahme ist die Kandidatenliste der Aufsichtsratswahlen in diesem Jahr. Gemäß den Bestimmungen muss die Liste bereits nächste Woche fest stehen. Hier wird der Softwaregigant versuchen, die Mehrheit für sich zu bekommen. Vier Posten stehen offen, doch könnte Oracle fünf Kandidaten nominieren und für eine Erweiterung des Aufsichtrates auf neun Mitglieder stimmen.

Die Entscheidung des Justizministeriums hängt einstweilen von der Definition des weltweiten Software-Marktes ab. Momentan führt demnach SAP. Wenn die US-Justitiare aber denken, dass durch die Fusion von Oracle und Peoplesoft der Markt “um einen Wettbewerber ärmer” wird, dann werden sie vermutlich gegen die Zusammenlegung stimmen.