Microsoft sucht Anschluss an Google

Mit einer so genannten ‘Toolbar’ im hauseigenen Internet-Explorer will Microsoft verstärkt in den Suchmaschinenmarkt eindringen.

Mit einer so genannten ‘Toolbar’ im hauseigenen Internet-Explorer will Microsoft verstärkt in den Suchmaschinenmarkt eindringen. Denn das Plug-in bietet eine Schlagwort-Suche für das Internet mit Shortcuts zu Hotmail und MSN Messenger. Dazu gibt es einen Pop-up-Blocker, der ungewünschte Werbung unterdrücken soll. Die Leiste gibt es jetzt als Testversion für die USA beim Suchdienst MSN und damit gibt der Softwarehersteller einen Vorgeschmack auf den Suchdienst, der im Laufe des Jahres starten soll. Ab Ende Februar soll der Dienst weltweit erhältlich sein.
Die Geschäftsidee ist nicht neu. Yahoo wartet mit vergleichbaren Diensten auf und auch beim Marktführer Google wird eine Toolbar angeboten. Mit der virtuellen Werkzeugleiste hofft Microsoft Millionen User zum Umschwenken bewegen zu können. Auch andere Microsoft-Dienste sollen über den neuen Suchdienst mehr Nutzer bekommen.

Doch soll die Werkzeugleiste von Microsoft nicht nur weitere Nutzer anziehen. Das Plug-in im Internet Explorer helfe auch bei der Erfassung von User-Verhalten im Netz. Diese Toolbars speichern dabei, ähnlich wie Spyware, mehr oder weniger heimlich die Aktivitäten des Users im Netz und leiten die Ergebnisse an Microsoft weiter. Dennoch könnten Kunden diese Funktion auch abschalten, wiederholte Lisa Gurry, Managerin bei Microsoft, gegenüber dem Wall Street Journal das bekannte Argument der Softwarefirma.

Bei der Installation der Toolbar, hätten User die Option, an einem “Customer Experience Improvement Program” teilzunehmen. Das heißt in etwa: Kundenerlebnis-Verbesserungsprogramm. Wer die Teilnahme bei dem Programm wählt, erklärt sich einverstanden, dass Daten wie Suchanfragen gespeichert und ausgewertet werden dürfen. Eine spezielle Funktion lösche personenspezifische Daten, bevor diese an Microsoft weitergeleitet werden. “Damit schaffen wir die Voraussetzungen, unseren Dienst wirklich nach Kundenwünschen zu gestalten”, erklärte Gurry.

Auch die Nummer eins auf dem Suchmaschinenmarkt, Google, erhebt über die eigene Werkzeugleiste Nutzerdaten seiner Kunden. Auch hier wird der Nutzer informiert, dass die Leiste Daten an Google weiterleitet. Allerdings nur Daten über besuchte Seiten, die Identität des Nutzers wird erst gar nicht erhoben.

Microsoft hofft auch für seinen Musikdienst weitere Kunden über die Toolbar zu gewinnen, und wirbt mit einer Reihe von Angeboten. “Google hingegen ist sehr fokussiert auf die Suchfunktion”, sagte Gurry.