Ron Sommer fühlt sich als Opfer des Wahlkampfs

Er wolle nicht ausschließen, dass bei seinem Rauswurf im Jahr 2002 “Wahltaktik eine Rolle gespielt haben könnte”, äußerte der geschasste Telekom-Chef Ron Sommer.

Er wolle nicht ausschließen, dass bei seinem Rauswurf im Jahr 2002 “Wahltaktik eine Rolle gespielt haben könnte”, äußerte der geschasste Telekom-Chef Ron Sommer gegenüber dem Magazin Stern. Es sei auch denkbar, dass Bundeskanzler Gerhard Schröder ihn wegen des schlechten Kurses der T-Aktie fallen gelassen habe, um die drei Millionen Anleger als Wähler zu gewinnen.
Nach dem erzwungenen Rücktritt habe sich Sommer nur sehr schwer wieder in den Alltag einfinden können. Seine Frau habe damals zu ihm gesagt, “jetzt brauchen wir ein Down-to-Earth-Programm für dich”. Dank der Hilfe seiner Kollegen hätte er aber nie wirklich die Bodenhaftung verloren. Er habe auch durchaus mit der U-Bahn fahren können, obwohl er zu seinen Tagen als Chef der Telekom eine Limousine gewöhnt war.

Aber auch mit Kritik an der aktuellen Politik sparte Sommer nicht. So hätte man den Wählern vermitteln müssen, dass das Mautsystem ein Exportschlager werde und dass es auf ein Paar Monate nicht ankomme. Die Schuld des Scheiterns liege bei der Politik, die aus wahltaktischen Überlegungen heraus einen unrealistischen Starttermin für die LKW-Maut festgesetzt habe. Daher: “Es wäre besser gewesen, wenn die Telekom deutlich früher die Führung übernommen hätte.”