Irland bläst E-Voting ab

Die Anhänger von computergestützten Wahlen (E-Voting) müssen eine weitere Schlappe einstecken.

Die Anhänger von computergestützten Wahlen (E-Voting) müssen eine weitere Schlappe einstecken. Irlands konservativ-liberale Regierung hat ihr E-Voting-Projekt gestoppt, meldet das Wall Street Journal. Ursprünglich sollten die Bürger zu den Kommunal- und Europawahlen am 11. Juni per Wahlcomputer abstimmen.
Der Grund für den Abbruch war laut Umweltminister Martin Cullen der Bericht einer Regierungskommission. Diese hatte attestiert, dass weder die Rechner noch die Software ausreichend getestet wurden. Die Systeme seien gegen Hackerangriffe nur unzureichend geschützt, hieß es. Der Bericht unterstützte außerdem die Forderung der Opposition, die Eingaben der Wähler am Rechner durch einen Ausdruck zu dokumentieren.

Irlands Opposition hat derweil den Rücktritt des verantwortlichen Ministers Cullen gefordert. Cullen habe für das E-Voting-Projekt 50 Millionen Euro verschwendet, hieß es. Der Minister hat einen Rücktritt abgelehnt. Die 7000 Wahlcomputer des Herstellers Nedap, die Irland bereits gekauft habe, hätten eine Lebensdauer von 20 Jahren und könnten eventuell noch eingesetzt werden, so Cullen.