Intel übernimmt russische Itanium-Konkurrenz

Intel hat die zwei russischen Chip-Hersteller Elbrus MCST und Unipro gekauft.

Intel hat die zwei russischen Chip-Hersteller Elbrus MCST und Unipro gekauft. Elbrus habe laut russischen Medienberichten in der jüngsten Vergangenheit an 32- und 64-Bit-CPUs gebaut, die unter Umständen mit Intels Flagschiff Itanium konkurrieren könnten. Mit der Übernahme sichert sich der Chipgigant nicht nur einen neuen Markt sondern auch das Wissen der Entwickler und das geistige Eigentum der russischen Chip-Designer, die offenbar auch eine extrem energiesparende CPU im Portfolio haben.
“Anstatt an sie auszulagern, haben wir sie angestellt”, hieß es zunächst von Intel. Es sei eine seltene Möglichkeit, ein gesamtes funktionierendes Team zu bekommen. Intel hatte gegenüber amerikanischen Medien erklärt, die beiden Unternehmen nicht übernehmen zu wollen, sondern habe einen Großteil der Angestellten übernommen. Mittlerweile sprechen russische Medien unter Berufung auf Unternehmensmeldungen jedoch von einer Übernahme.

“Ja, wir werden ein Teil von Intel”, erklärte Boris Babayan, Chef von Elbrus, der als Entwickler beinahe legendären Ruf genießt, gegenüber einer russischen Wirtschaftszeitung. Ein Teil des Unternehmens werde jedoch den vertraglichen Verpflichtungen gegenüber Sun Microsystems weiter nachkommen. Das Unternehmen habe darüber hinaus auch Kooperationen mit Infineon und Transmeta unterhalten.

Vor einigen Monaten konnten die russischen Entwickler einen Chip vorstellen, der mit bis zu 128 einzelnen Prozessorkernen bestück ist und eine Taktrate von 500 MHz schafft. Angeblich solle dieser Chip lediglich ein Watt aufnehmen. Dieses Projekt solle nun jedoch nicht eingestellt sondern zügig weiterentwickelt werden.

Russland wird für westliche Firmen zunehmend sowohl als Absatzmarkt als auch als Brainpool für Forschung und Entwicklung interessant. Die russische Regierung fördert das Technikwachstum mit Programmen. Intel peilt neben Indien und China jetzt auch vermehrt den russischen Markt an und unterhält hier auch bereits Beziehungen mit verschiedenen Unternehmen.