Forschungsstation am Südpol gehackt

Hacker haben die Forschungsstation am Südpol attackiert. Wie jetzt bekannt wurde, ereignete sich der Zwischenfall bereits im Mai 2003.

Hacker haben die Forschungsstation am Südpol attackiert. Wie jetzt bekannt wurde, ereignete sich der Zwischenfall bereits im Mai 2003. Erst im Juli dieses Jahres tauchten jedoch Einzelheiten darüber in einem Bericht des US-Justizministeriums auf, aus dem nun der Branchendienst securityfocus.com zitiert. Demnach steuerte der gehackte Computer wichtige Systeme für das Überleben der Wissenschaftler in der Südpolstation.
Die Angreifer hatten den Netzwerkadministratoren der Station eine anonyme E-Mail geschickt, in der sie drohten, gestohlene Informationen an ein anderes Land zu verkaufen. Zum Beweis sendeten sie im Anhang gestohlene Daten aus dem Netzwerk. Das betroffene System steuerte nach Angaben des sofort alarmierten FBI wichtige Systeme für das Überleben der Forscher während des antarktischen Winters.

In dieser Zeit zwischen Mitte Februar und Oktober überwintern dort jedes Jahr mehr als 50 Wissenschaftler in fast vollständiger Isolation. Aufgrund der Kälte von bis zu Minus 70 Grad können in dieser Zeit keine Flugzeuge landen. Überlebenssysteme wie beispielsweise die Heizung werden per Computer kontrolliert, die einzige Verbindung zur Außenwelt ist das Internet.

Als Reaktion auf den Cyber-Angriff nahmen die Administratoren das betroffene System vom Netz und schalteten die FBI-Ermittler ein. Die fanden heraus, das die Mail aus einem Internet-Café in Rumänien abgeschickt worden war. Zwei Verdächtige wurden festgenommen und müssen sich jetzt vor der rumänischen Justiz verantworten.

Durch den Zwischenfall wurde jedoch deutlich, dass das Netzwerk der eisigen Forschungsstation nur schlecht vor Hackern geschützt ist. Durch möglichst wenig Sicherheitsmaßnahmen wollte man den Forschern in der isolierten Umgebung möglichst optimale Kommunikationsmöglichkeiten bieten. Die Maßnahmen wurden jetzt kontrolliert und verbessert.

Wie sich außerdem herausstellte, war es bereits zwei Monate vor dem rumänischen Angriff einem Hacker gelungen, in das System einzudringen und die Rechner anzuzapfen. Der Eindringling schien jedoch weniger kriminell als romantisch motiviert. Er richtete auf einem der Server eine Website ein, mit dem Text: “Ich liebe meinen Engel Laura”.