Deutsche Telekom will Breitbandpreise um 130 Prozent hochschrauben

Die Deutsche Telekom wehrt den Wettbewerb weiter ab, jetzt sollen die Provider für die breitbandigen Internetanschlüsse bis zu 130 Prozent mehr bezahlen.

Die Deutsche Telekom wehrt den Wettbewerb weiter ab. Jetzt sollen die Provider für die breitbandigen Internetanschlüsse bis zu 130 Prozent mehr bezahlen, wenn es nach dem Quasi-Monopolisten geht. Die Deutsche Telekom AG hat diesen Antrag bei der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) gestellt und wartet jetzt seit Anfang der Woche auf eine Entscheidung.
Doch der Wettbewerb hat auch Argumente parat. Der alternative Telekommunikationsanbieter Versatel hat die wachsende Konkurrenz für die Telekom als eigentlichen Grund für dieses Vorgehen ausgemacht. Die Firma kritisiert die jüngsten Bestrebungen der Deutschen Telekom, den Preis für die Vorprodukte bei DSL-Anschlüssen auf Resale-Basis zu erhöhen. Zwar sei Versatel mit einem eigenen deutschlandweiten Glasfasernetz ausgestattet und daher nicht selbst betroffen. Doch die jüngsten Schritte der Telekom, so Versatel, haben Methode.

“Die eigene Infrastruktur schützt uns vor den Behinderungsversuchen des ehemaligen Monopolisten”, so Andreas Heinze, Vorsitzender Geschäftsführung bei Versatel Deutschland. Für ihn ist klar, dass “die Deutsche Telekom wieder einmal einen Versuch unternimmt, durch drastische Preiserhöhungen auf ihre Vorleistungsprodukte ihre Vormachtstellung im DSL-Bereich zu sichern und alternativen Anbietern den Markteintritt zu erschweren”, wenn nicht sogar unmöglich zu machen.

Er warnt: “Sollte dieser erneute Versuch, den Wettbewerb im DSL-Bereich zu behindern, Erfolg haben, wird das weitreichende Konsequenzen auch für den Fortbestand der aktuellen DSL-Resale-Angebote auf dem deutschen Markt haben. Wenn die Telekom mit ihrer aktuellen Forderung bei der RegTP durchkäme, bräche die Marge und somit auch das komplette Geschäftsmodell bei vielen DSL-Resellern endgültig zusammen.” Der reine Wiederverkauf von Telekom-Leistungen sei nicht ratsam, wie sich wieder einmal zeige. Andererseits zeigt diese Situation aber auch, dass im TK-Bereich offenbar ein effektiver Wettbewerb vorhanden ist.