Digitaler Djihad: Kaspersky rudert zurück

Nach Berichten über einen möglicherweise bevorstehenden “elektronischen Djihad”, hat der russische Sicherheitsexperte Eugene Kaspersky jetzt das angebliche Risiko heruntergespielt.

Nach Berichten über einen möglicherweise bevorstehenden “elektronischen Djihad”, hat der russische Sicherheitsexperte Eugene Kaspersky jetzt das angebliche Risiko heruntergespielt. Die vermeintliche Warnung vor einem bevorstehenden Großangriff auf das Internet habe es so nie gegeben. Trotzdem will Kaspersky Lab die Warnstufe für Internetbedrohungen erhöhen, Symantec sieht dagegen für einen solchen Schritt keinen Grund.
Nach den Worten von Jose Nazario vom Sicherheitsunternehmen Arbor Network können Security-Experten im Vorfeld einer Attacke in der Regel verstärkte Internet-Aktivitäten ausmachen. Im Augenblick gebe es aber dafür keine Anzeichen. “Wir haben davon wirklich nichts festgestellt”, so Nazario. “Es hat keine Anzeichen für eine großangelegte Attacke gegeben.”

Bei Kaspersky Lab versucht man unterdessen den Schaden zu begrenzen. “Wir wissen nicht woher diese Statements kamen”, schreibt das Unternehmen auf der hauseigenen Website VirusList.com. Es habe keinen Grund gegeben der digitalen Kampfansage zu glauben. “Es ist nicht das erste Mal, dass der Ausdruck ‘elektronischer Djihad’ benutzt wurde. Wir haben das bereits zuvor gesehen, vor allem bei rassistischen E-Mails und wenn israelische Websites geschändet und gehackt wurden.”

Auch andere Sicherheitsexperten sehen keinen Grund zur Panik, beobachten jedoch nach eigenen Angaben die Situation aufmerksam. “Wir alle wissen, dass das Internet heute genauso gefährdet ist, wie an jedem anderen Tag der Woche”, sagte Oliver Friedrichs, Senior Manager bei Symantec. “Die Drohungen können innerhalb von Sekunden auftauchen und kritische Infrastruktursysteme ins Visier nehmen.”