Die Handy-Schickeria greift in die Retro-Kiste

Es gab eine Zeit, da war das Handy in der Aktentasche ein kleines Muskeltraining für den Alltag.

Es gab eine Zeit, da war das Handy in der Aktentasche ein kleines Muskeltraining für den Alltag. Inzwischen findet man die immer kleineren Dinger kaum mehr wieder im üblichen “Muss-mit”-Durcheinander und für den Bizeps tun sie schon lange nichts mehr. Das kleinste Handy der Welt bringt es gerade mal auf 69 Gramm, aber auch handelsübliche Durchschnittshandys wiegen im Schnitt nur 30 Gramm mehr. Doch ganz wie in der Haute Couture kehrt sich dieser Trend inzwischen wieder um – der Knochen am Ohr ist wieder chic.
Vor allem Programmierer und Internet-Freaks – genau das Klientel also, das noch bis vor kurzem das immer modernste und kleinste Handy zückte – schleppen mit zunehmender Begeisterung bis zu ein Kilo schwere ‘Retrofone’ mit sich rum. Vom “analogen Chic für die digitale Generation”, sprach zuletzt die New York Times. Besonders beliebt sind zum Beispiel Handys wie das Motorola DynaTac – rund ein Kilo schwer und 25 Jahre alt.

Wer in Deutschland zum Trendsetter werden möchte, sollte jedoch nicht zu tief in die Antiquitätenkiste des Mobilfunks greifen – die analogen C-Netze wurden Ende 2000 abgeschaltet. Abhilfe kommt von der britischen Firma Pokia. Sie bittet einen Adapter an, mit dem alte Telefone in moderne Handys gestöpselt werden können. Wer auf die Dauer mit solchen Handy-Dinos telefonieren und smsen will, sollte vorher aber noch ein wenig Hanteltraining machen …