Kopfgeld “für die Ergreifung Putins”

Litauen hat ein Ersuchen Russlands abgelehnt, die pro-tschetschenische Website ‘Kavkaz Center’ zu schließen.

Litauen hat ein Ersuchen Russlands abgelehnt, die pro-tschetschenische Website ‘Kavkaz Center’ zu schließen. Der 1999 gegründete Dienst wird vom litauischen Internet Service Provider Elneta gehostet. Unter der Adresse hatten pro-tschetschenische Kritiker des russischen Präsidenten Putin am 8. September etwa 20 Millionen Dollar für Hinweise zu dessen “Ergreifung” ausgesetzt.
Daraufhin hatte das Moskauer Außenministerium vom litauischen Botschafter Rimantas Sidlauskas die Schließung der Seite verlangt. Das Kavkaz Center könne jedoch nur geschlossen werden, wenn ein entsprechender Beschluss des litauischen Verfassungsgerichtes vorliege, teilten jetzt die Behörden Litauens mit. Das Ministerium für Heimatschutz habe bereits Klage eingereicht, mit einer Entscheidung sei aber erst im nächsten Jahr zu rechnen.

Rimantas Pasys, Direktor von Elneta, sagte der Nachrichtenagentur AP, das Angebot des Kavkaz Center verletzte nicht die litauischen Gesetze. Die Administratoren und Redakteure arbeiteten von Russland aus. “In Litauen steht nur der Server”, so Pasys.