Internet: Schutzgeld-Erpresser haben Hochkonjunktur

Tausende Unternehmen gehen auf die Erpressungsversuche von Hackern ein und bezahlen deren Forderungen.

Tausende Unternehmen gehen auf die Erpressungsversuche von Hackern ein und bezahlen deren Forderungen. Darauf wies Alan Paller, Director of Research beim Sicherheitsunternehmen SANS Institute, auf einer Sicherheits-Konferenz des Unternehmens hin. Paller wurde noch genauer – nach seinen Angaben bezahlen etwa sechs- bis siebentausend Firmen Schutzgeld.
“Cybercrime ist eine Epidemie, die sich immer weiter ausbreitet”, sagte Paller. Man höre nicht viel davon, weil sich viele Opfer schämten, darüber zu sprechen. “Jede Spiel-Site bezahlt Schutzgeld”, betonte Paller. Hacker griffen diese Seiten mit Rechnernetzwerken – sogenannten Botnets – an. Dann sagten sie den Spiele-Anbietern: ‘Zahlt uns 40.000 Dollar und ihr habt Ruhe.’

Noch hätten die Hacker nicht die “kritische nationale Infrastruktur” im Visier. Das könne sich jedoch schnell ändern – die Angreifer bedrohten auch die nationale Infrastruktur, meinte Roger Cumming, Director des britischen ‘National Infrastructure Security Coordination Centre’ (NISSC).

Derweil forderte Paller die Hersteller auf, mehr Verantwortung für Sicherheits-Schwachstellen zu übernehmen. So sollten die Unternehmen ihre Produkte mit der ‘Liste der 20 kritischsten Internet-Schwachstellen’ abgleichen, die das SANS Institute jüngst veröffentlicht habe.