Zu wenig Tags – RFID-Pilotprojekte drohen zu scheitern

Kurz bevor die RFID-Projekte von Wal-Mart und dem US-Verteidigungsministerium in die entscheidende Phase gehen, kommt die Produktion der Tags ins Stocken.

Kurz bevor die RFID-Projekte (Radio Frequency Identification) von Wal-Mart und dem US-Verteidigungsministerium in die entscheidende Phase gehen, kommt die Produktion der Tags ins Stocken. Alien Technology, einer der beiden Hauptproduzenten der Funk-Etiketten, kommt mit der Produktion nicht mehr hinterher. Grund ist, dass die meisten Kunden zu lange mit ihren Bestellungen gewartet haben.
Der Zeitpunkt für den Etiketten-Engpass könnte nicht ungünstiger sein. Wal-Mart hat seine Haupt-Zulieferer dazu verpflichtet, bis Ende des Jahres zumindest einen Teil der Produkte mit RFID-Tags auszuzeichnen. Das US-Verteidigungsministerium hat die Deadline für seine Lieferanten auf Januar festgelegt. Bei Alien sind RFID-Tags, die auf dem Industrie-Standard ‘Class 1’ basieren derzeit ausverkauft. Die Kunden müssten sich auf eine dreimonatige Verspätung einstellen.

“Die Leute haben seit langer Zeit gewusst, dass der Wal-Mart-Auftrag kommen wird”, sagte Alien-Vice-President Tom Pounds. “Aber wir bewegen uns auf neuem Terrain, auf dem sich die Kunden nicht auskennen. Ich denke, sie haben den RFID-Herstellern nicht wirklich geglaubt, als wir ihnen Anfang des Jahres sagten, dass sie ihre Bestellungen jetzt aufgeben müssen.”

Während die derzeit weitverbreiteten Barcode-Etiketten innerhalb weniger Tage hergestellt werden können, dauert die Produktion der komplexeren, chip-basierten RFID-Tags zwei bis drei Monate. Nach den Worten von Pounds habe man das Problem kommen sehen und deshalb im Sommer die Produktion hochgefahren. Die Menge der Bestellungen hätten dann aber die optimistischsten Erwartungen übertroffen.