US-Klinik schickt Robodoc zur Visite

Wenn im Krankenhaus die ‘Götter in Weiß’ zur Visite am Krankenbett vorbeischweben, hatte das vor allem in der ‘Schwarzwaldklinik’ einen besonderen Charme.

Wenn im Krankenhaus die ‘Götter in Weiß’ zur Visite am Krankenbett vorbeischweben, hatte das vor allem in der ‘Schwarzwaldklinik’ einen besonderen Charme. Und auch wenn im echten Leben selten smarte Sascha Hehns im Kittel stecken, hängen die Patienten meist sehr an “ihrem Arzt”. Eine Klinik in den USA schickt deshalb für die Nachsorge immer den selben Arzt ins Krankenzimmer – allerdings nur virtuell. Körperlich vertreten wird der Mediziner durch Rudy, den Robodoctor.
Mit Rudy können die Ärzte im Davis Medical Center der University of California die Visite von zu Hause oder vom Büro aus durchführen. Die Kommunikation mit den Patienten funktioniert dabei über Kamera, Bildschirm, Mikrofon und Lautsprecher. Die Kamera ist mit einem Zoom ausgestattet und erlaubt so detaillierte Aufnahmen von Wunden. Bild und Ton werden über das drahtlose Kliniknetzwerk übertragen.

Während der Testphase sollen an der Klinik nun die Genesungszeiten zwischen den Patienten verglichen werden, die von einem Arzt aus Fleisch und Blut versorgt werden, beziehungsweise solchen, bei denen Rudy zur Televisite vorbeischaut. Rein optisch ist der Robodoc jedenfalls keine Bereicherung der tristen Krankenhausoptik. Er erinnert an einen schlanken Kaffeeautomaten, der auf einem überdimensionalen Bügeleisen durch die Gänge rutscht. Aber mit etwas Glück tut er das ja vielleicht in Begleitung einer hübschen Krankenschwester.