Sun hat Probleme mit Open Source Solaris

Bis zum Dezember soll die neue Version des Betriebssystems Solaris in die Produktion gehen, doch ist die Zukunft der Open-Source-Version von Solaris durchaus ungewiss.

Bis zum Dezember soll die neue Version des Betriebssystems Solaris in die Produktion gehen. Selbstredend werde Solaris 10 günstiger sein als die entsprechende Linux-Lösung vom Konkurrenten Red Hat, erklärte ein Sun-Sprecher. Aber offenbar hat Sun noch ein anderes Problem mit Open Source. So ist die Zukunft der Open-Source-Version von Solaris durchaus ungewiss.
“Wir sind eingeschränkt, weil wir nicht alle IP-Rechte an Solaris besitzen”, erklärte Glenn Weinberg, Vice President für Betriebsumgebungen bei Sun. “Es gibt Teile von Drittanbietern, an denen wir noch nicht die Rechte besitzen oder diese Hersteller wollen nicht, dass wir den Code offen legen.” Zudem ist derzeit noch unklar, wie konkurrierende Hersteller wie IBM oder Hewlett-Packard auf die Open-Source-Version des Sun-Betriebssystems reagieren. Analysten bezweifeln, dass Solaris – trotz Support für x86 – außerhalb von Sun-Servern große Verbreitung finden wird.

Obwohl Sun immer wieder gegen Red Hat wettert, will Sun Linux auf seinen Servern unterstützen. Die neue Version werde aber billiger sein als eine entsprechende Linux-Lösung, erklärte John Fanelli, Marketing Director bei Suns Netzwerkgruppe. “Solaris ist unsere erste Priorität, und wird da eingesetzt, wo es die Bedürfnisse unserer Kunden bedienen kann, wo das nicht der Fall ist, bieten und unterstützen wir Linux.”

Mit dem Janus-Projekt greift Sun ebenfalls nach Marktanteilen bei Linux. Damit ist es möglich, Linux-Binaries auf dem Unix-Derivat Solaris eins zu eins abzuspielen. Zunächst wird Janus sich auf Binaries von Red Hat konzentrieren. Schließlich solle Support für weitere Systeme folgen. In der ersten Solaris-Version wird Janus ohnehin nicht enthalten sein und soll erst mit einem Update folgen. So könnten die Anwender direkt zwischen Red Hat und Solaris vergleichen, erklärte Sun-President Jonathan Schwartz. “Aber unser Lizenzmodell wird flexibler und großzügiger sein”, so der COO. “Es gab immer diesen politischen Überhang, dass wenn man nicht Open Source sei, man auch nicht vergleichbar sei. Dieses Hindernis beseitigen wir jetzt.”