Zickenkrieg: Oracle verliert die Geduld mit Peoplesoft

Der kalifornische Softwarekonzern Oracle hat offenbar die Nase voll von den Allüren des Übernahmekandidaten Peoplesoft.

Der kalifornische Softwarekonzern Oracle hat offenbar die Nase voll von den Allüren des Übernahmekandidaten Peoplesoft. Falls bis zum 19. November nicht mehr als die Hälfte der Peoplesoft-Aktionäre dem jüngsten Angebot zustimmen, werde Oracle seine Offerte zurückziehen, heißt es in einem Brief von Oracle an ein US-Gericht in Delaware.
“Oracles bestes und letztes Angebot läuft am Freitag, den 19. November aus. Wenn bis zu diesem Zeitpunkt weniger als 50 Prozent der Aktionäre das Angebot angenommen haben, wird Oracle sein sanftes Angebot zurückziehen”, heißt es in dem Schreiben. Gleichzeitig werde man auch die Klagen gegen die “Giftpille” von Peoplesoft vor dem Gericht in Delaware fallen lassen. Als Giftpille bezeichnet man die Abwehrmaßnahmen eines Unternehmens gegen eine Übernahme – Peoplesoft will beispielsweise die Übernahme sehr verteuern, dazu gehören die Ausgabe neuer Aktien und hohe Nachlässe an die Kunden.

Oracle hatte zuletzt seine Offerte von 21 Dollar auf jetzt 24 Dollar pro Aktie erhöht. Die Peoplesoft-Führung hatte mitgeteilt, man werde das Angebot prüfen und eine Empfehlung an die Aktionäre ausgeben. Der Verwaltungsrat hat bislang vier Offerten abgelehnt. Sollte Oracle tatsächlich daran scheitern, Peoplesoft zu übernehmen, wird der Konzern sehr wahrscheinlich andere Kandidaten ins Visier nehmen. Zur Diskussion stehen unter anderem Siebel Systems und Bea Systems.