Intime Bekenntnisse: Fiorina erklärt alte Pläne zur Teilung von HP

Die vorsichtigeren Analysten haben nicht in den Wind gesprochen, auch Chefin Carleton Fiorina hatte oft mit den anderen Vorstandsmitgliedern laut über eine Aufteilung von HP nachgedacht.

Die Vorsichtigeren unter den Analysten haben nicht in den Wind gesprochen, auch Chefin Carleton Fiorina hatte oft mit den anderen Vorstandsmitgliedern laut über eine Aufteilung von Hewlett-Packard (HP) nachgedacht. Doch die Entscheidung war im HP-Board immer mehrheitlich dagegen gefallen, die eben erst fusionierten Bereiche wieder auseinander zu reißen. Nicht zuletzt auch weil sich Fiorina durchgesetzt hatte.
Dreimal, so hat die CEO jetzt auf einer Analystenkonferenz erzählt, sei der Tagesordnungspunkt ‘Abspaltung’ auf einer Board-Sitzung aufgerufen worden. Diese breite Strategie, trotz einzelner Schwierigkeiten mit verschiedenen Kulturen und schlechten Absatzzahlen groß zu bleiben, ist am Markt derzeit einmalig. Ob sie richtig ist, bezweifeln Analysten auch heute.

Spekulationen über mögliche Gespräche hatte es in den vergangenen Jahren öfter gegeben, doch nie waren sie konkret geworden. Über den Zeitraum der Überlegungen sagte Fiorina auch jetzt nichts, aber aus ihrer Erwähnung, die Zusammensetzung des Board sei manchmal eine andere gewesen, lässt sich der Zeitraum etwa auf die vergangenen zwei Jahre strecken. Der letzte Verkauf liegt für HP mehr als fünf Jahre zurück und betraf das Messgeräte- und Instrumentengeschäft, das jetzt Agilent gehört. Fiorina zufolge ist genau die Breite des Portfolios ein Heilmittel im nur langsam wachsenden Technologiemarkt. Gerade jetzt bräuchten die Kunden die Stabilität eines großen Partners. So seien Pläne zur Aufspaltung, die besonders ein ausgegliedertes Druckergeschäft betroffen hätten, regelmäßig wieder mit Blick auf den mittel- und langfristigen Nutzen in der Schublade verschwunden.

Die diskutierten Sollbruchstellen könnten der Aufteilung der einzelnen Geschäftsbereiche bei HP geschuldet gewesen sein: HP Services, Imaging and Printing Group, Personal Systems Group, Enterprise Systems Group. Doch im Gegensatz zu Rivale IBM, welcher jetzt seine PC-Sparte wegen schwindenden Umsatzsteigerungen nach China an Lenovo verkauft, hält Fiorina ihre Sachen seit fünf Jahren hübsch zusammen.