Linux-Desktop lernt sprechen

Eine ganze Reihe von Firmen hat sich in der Frage engagiert, mehrsprachige Anwendungen für Sehbehinderte auf dem Markt zu bringen.

Können Sie sich noch an den ‘Star Trek’-Film erinnern, als die Enterprise-Besatzung sich überraschend in der heutigen Zeit wiederfand und einen Computer durch lautes Brüllen in die Maus “ansprechen” wollten? So etwas soll den Nutzern von Linux-Desktops erspart bleiben. Auch sie sollen die heute verfügbaren Sprachbefehle für ihre Anwendungen bequem nutzen können. Eine ganze Reihe von Firmen hat sich laut dem Linux-Fachmagazin NewsForge in dieser Frage engagiert.
Eine Testerin aus der Community hat sich dabei auf die Anwendung ‘Sphinx-2’ beschränkt. Diese Version des Sphinx-Projektes soll ihrer Ansicht nach zusammen mit der Texterkennung ‘Festival’ eine komplette und einfache Lösung ergeben, die alltäglichen Anforderungen genügt. Sphinx habe zwar noch weitere Versionen nachgeschoben – aber die Features seien für ihren Gebrauch uninteressante Spielereien und außerdem sei Sphinx-2 die schnellste Version.

Problematisch sei allerdings der Befehlssatz für Festival. Dieser lasse sich am besten mit KDEs ‘Text-to-Speech’-System und mit ‘Perlbox Voice’ entwirren, rät sie. Andererseits sei auch KDE geeignet in der Version 3.4 zusammen mit Festival Lite den Desktop sprechen zu lassen. Dabei hat sie den Vorteil ausgemacht, dass sogar mehrere Sprachen denkbar sind, die offenbar in “ausreichender Qualität” arbeiten würden. Hierfür empfiehlt die Linux-Nutzerin den KDE Text-to-Speech-Manager. Diese Software verwaltet die verwendeten Sprachen, die Speech Engine und ihre Funktionen, sowie das Leseverhalten und die Lernfunktion des Desktops.

Für weitere Sprachen empfiehlt sie das MBROLA-Projekt. Die dort angebotenen Sprachen seien ebenfalls mit der Festival-Texterkennung koppelbar und die Ausgabe erfolge über den  genannten KDE-Werkzeugkasten. Ihrer Ansicht nach, so die Nutzerin, seien die bisher angebotenen Werkzeuge nicht nur ausgereift, sondern überträfen die vergleichbaren proprietären Systeme bei weitem. Ihre Sicherheit, Robustheit und Nutzerfreundlichkeit könne die Linux-basierten Spracherkennungssysteme zu einer der bevorzugten Lösungen für Sehbehinderte in aller Welt machen.