Königin Fiorina kämpft um ihr Reich

Die Konzernspitze von Hewlett-Packard ist offenbar wegen des uneinheitlichen Auftretens des Computer- und Druckerherstellers unzufrieden mit ihrer Chefin Carly Fiorina.  

Die Konzernspitze von Hewlett-Packard (HP) ist offenbar unzufrieden mit ihrer Chefin Carly Fiorina. Wegen des uneinheitlichen Auftretens des Computer- und Druckerherstellers dächten die Direktoren darüber nach, Fiorinas Macht einzuschränken, berichtet das Wall Street Journal und beruft sich dabei auf gut informierte Kreise.
“Ms. Fiorina hat ungeheure Fähigkeiten”, zitiert das Blatt einen Insider. “Aber sie sollte nicht jeden Tag für alles Verantwortung haben. Sie will überall mitreden, aber das verlangsamt die Dinge.” Bei einem Treffen der Konzernspitze habe der Vorstand deshalb darüber diskutiert, den drei Senior-Managern mehr Autorität und Entscheidungsfreiheit über ihre Bereiche zu übertragen.

Der Kommentar eines HP-Sprechers zu den Gerüchten viel äußerst vage aus. “Der Vorstand hat viele Dinge diskutiert, die ihre [Fiorina] Verantwortungsbereiche betreffen.” Alle beteiligten Personen betonten jedoch, dass Fiorinas Stuhl nicht wackelt. Man wolle lediglich erreichen, dass HP schneller auf Kundenbedürfnisse oder Wettbewerber wie Dell und IBM reagieren kann.

Der Plan zur Reorganisation sieht dem Bericht zufolge vor, drei Top-Managern mehr Verantwortung zu übertragen. Zu ihnen gehören Vyomesh Joshi, der für das Drucker- und PC-Geschäft verantwortlich ist, Ann Livermore, Bereichschefin für Services und Enterprise Computing und Shane Robinson, Chef-Technologe und Strategy Officer. Fiorina habe dem Vorstoß zunächst widersprochen, am Ende aber nachgegeben, hieß es weiter.