Viagra ist Microsoft ein Dorn im Auge

Weil es wenig Dinge in der IT-Welt gibt, in die sich Microsoft nicht einmischt, hat sich der Konzern jetzt auch in dem Kampf gegen Viagra-Spammer eingeklinkt.

Weil es wenig Dinge in der IT-Welt gibt, in die sich Microsoft nicht einmischt, hat sich der Konzern jetzt auch in dem Kampf gegen Viagra-Spammer eingeklinkt. Gemeinsam mit dem Pharmakonzern Pfizer – Erfinder der Potenzpille Viagra – hat Redmond bei einem US-Gericht Klage gegen die Versender von unerwünschten Werbemails eingereicht. Im Visier der Ermittlungen stehen Online-Apotheken und -Werbevermarkter.
So sollen die Anbieter von CanadianPharmacy und E-Pharmacy Direct Potenzmittel über das Internet vertreiben, die den Viagra-Wirkstoff enthalten. Die Firmen besitzen jedoch keine Lizenzen von Pfizer. Microsoft reichte zusätzlich drei Klagen gegen Spam-Versender ein, die Werbung für andere Online-Apotheken mit Namen wie Discount RX, Virtual RX und EzyDrugStore.com machen. MSN-Hotmail-Anwender sollen so künftig vor der Spam-Flut geschützt werden.

“Diese Pharma-Spam-Ringe haben allein im vergangenen Jahr schätzungsweise Hunderte Millionen von Werbe-Mails an Kunden des Microsoft-Dienstes MSN Hotmail verschickt”, heißt es in einer offiziellen Erklärung von Microsoft. So kommen die Redmonder ins Spiel. Pfizer hat zudem die Betreiber von zehn Webseiten abgemahnt, die den Namen Viagra in ihrer Internet-Adresse nutzen, um Kunden anzulocken.

Der Klage waren siebenmonatige Ermittlungen vorangegangen, in deren Verlauf ein Ring von Spam-Versendern gesprengt wurde. Nach bisherigen Erkenntnissen wurden die meisten der Online-Bestellungen der angeblichen Potenzpillen auf einem Rechner in New York gesammelt und von dort aus über ein Call Center in Kanada zur Bearbeitung nach Indien weitergeleitet.