Die pure Gier: Angebliche Anti-Spyware erpresst PC-Nutzer

‘SpywareNo’ lautet der scheinbar griffige Name einer in Wirklichkeit selbst Schnüffel-Software, die sich PC-Anwender durch Surfen auf bestimmten Webseiten wie einen Trojaner einfängt.

‘SpywareNo’ lautet der scheinbar griffige Name einer in Wirklichkeit selbst Schnüffel-Software, die sich PC-Anwender durch Surfen auf bestimmten Webseiten wie einen Trojaner einfängt. Von sich behauptet die Software, Spyware und andere Malware auf dem Rechner aufzuspüren und zu vernichten. Freilich nicht umsonst, der Nutzer soll die Vollversion erwerben, dann wäre auch der PC wieder frei von Viren oder ähnlichem.

Das spanische Sicherheitsunternehmen Panda Software hat vor SpywareNo jetzt gewarnt. Das Tool suche nicht und finde auch keine Malware. Vielmehr gaukele sie ihre Fähigkeit und den Suchererfolg nur vor und erpresse den Anwender mit einer ‘Vollversion’, ihren angeblichen Kompetenzen und den möglichen Folgen bei Nichtnutzung. Das sei allein schon daran zu erkennen, mit welcher Geschwindigkeit der ‘Scan’ abgeschlossen ist, so ein Experte in der US-Presse. Innerhalb von zwei Sekunden will die Software den gesamten Rechner durchforstet haben. Selbst anerkannte Scanner brauchten fünf oder sechs Sekunden.

Zu erkennen gibt sich SpywareNo sofort nach dem Download. Auf dem Desktop erscheint ein Icon, das vor angeblich vorhandener Spyware auf dem PC warnt. Im Hintergrund verändert das Tool zusätzlich die Registry und stellt damit sicher, dass die Applikation bei jedem Start mitgeladen wird, selbst wenn der Anwender glaubt, sie manuell gelöscht zu haben.

SpywareNo ist das jüngste Mitglied einer Spyware-Kategorie, die sich ‘Ransom-ware’ nennt. Diese Erpresser-Tools, zu denen auch PGPcoder oder Topspyware zählen, setzen den Anwender unter Druck mit angeblichen Spyware-Infektionen des PCs oder – wie bei PGPcoder – mit einer Verschlüsselung diverser Dateien, die nur gegen Bezahlung wieder aufgehoben wird. Gier treibe die Hacker zu solchen Taten, so Luis Corrons, Director bei PandaLabs. Den Anwendern legt er ans Herz, ihre Antivirus-Software immer zu aktualisieren. Ansonsten seien sie einem “konstanten Bombardement mit solchen Tools ausgesetzt”, dem man nicht dauerhaft widerstehen könne.