Bill Gates fürchtet die Geister, die er rief

Mehr als einmal hat Bill Gates in den vergangenen Monaten deutlich gemacht, dass er gedenkt die Wohnzimmer der Menschen ebenso gründlich zu erobern wie die Büros.

Mehr als einmal hat Bill Gates in den vergangenen Monaten deutlich gemacht, dass er gedenkt die Wohnzimmer der Menschen ebenso gründlich zu erobern, wie ihm das mit den Büros eindrucksvoll gelungen ist. Während eines CEO-Gipfels, zu dem Microsoft alljährlich lädt, hatte man jedoch kurz den Eindruck, die Risken und Nebenwirkungen solcher Projekte bringen sogar den Erfinder selbst manchmal ins Grübeln.

Die Manager müssten ihren Angestellten helfen, sich in der ständig wachsenden Informationsflut zurechtzufinden. Andernfalls werde sie zu einer Bedrohung und könne die Produktivität bremsen, sagte Gates, der als Microsoft-Gründer sicher nicht unbeteiligt ist an eben jener Informationsflut.

“Es ist überwältigend. Dennoch wird niemand dafür bezahlt, etwas zu suchen oder eine Information zu finden. Am Ende des Tages wird für die Entwicklung eines neuen Produktes gezahlt, für zufriedene Kunden und dafür, dass man das in so wenig Zeit wie möglich mit so wenig Mitarbeitern wie möglich geschafft hat.”

Wenig später verfiel Gates jedoch wieder in seine altbekannte Visionärsrolle und referierte über sein derzeitiges Lieblingsthema ‘Wohnzimmer-Technologie’. So rührte er kräftig die Werbetrommel für die Spielekonsole Xbox 360, die noch Ende dieses Jahres erscheinen wird. Als er den CEOs jedoch einen exklusiven Einblick in einige brandneue Spiele geben wollte, die extra für die Konsole entwickelt werden, gab die Video-Versorgung in dem Saal den Geist auf. Manchmal erledigt sich das Problem mit der Informationsflut ganz von allein.