Kahlschlag bei Hewlett-Packard

Der Computer- und Druckerhersteller Hewlett-Packard steht offenbar kurz davor, mit einem Plan zu Massenentlassungen an die Öffentlichkeit zu gehen.

Der Computer- und Druckerhersteller Hewlett-Packard (HP) steht offenbar kurz davor, mit einem Plan zu Massenentlassungen an die Öffentlichkeit zu gehen. Am kommenden Dienstag soll ein Programm zur Restrukturierung vorgestellt werden, berichtet das Wall Street Journal und beruft sich auf mit der Situation vertraute Kreise. Das Blatt zitiert außerdem Wall Street Analysten, nach deren Meinung 5000 bis 25.000 Arbeitsplätze bedroht sind.

HP selbst lehnte eine Stellungnahme zu dem Bericht ab, der Konzern beschäftigt insgesamt 150.000 Menschen. Bereits im Mai hatte HP-Chef Mark Hurd signalisiert, dass weitere Entlassungen nötig seien, um Kosten zu senken. “HP hat in vielen Bereichen eine Kostenstruktur jenseits aller Maßstäbe”, sagte Hurd damals und hinzugefügt, dass es für die Bekanntgabe einer strategischen Neuausrichtung noch zu früh sei.

Hurd hatte im April Carly Fiorina auf dem Chefsessel abgelöst, die ihre selbst gesteckten hohen Ziele beim Ergebnis und Aktienkurs nicht erfüllen konnte und am Ende einen ergebnisschwachen Computerbereich hinterließ. Mitte Juni dann hatte Hurd für Schlagzeilen gesorgt, weil er einige wichtige Entscheidungen von Fiorina zurücknahm und die Drucker- und Computersparte wieder trennte.

Seit einiger Zeit kämpft HP gegen sinkende Marktanteile – vor allem US-Konkurrent Dell jagt dem Konzern mit Niedrigpreisen die Kunden ab. Der Konzern versucht seit Jahren seine Kosten vor allem über Personalreduzierungen zu senken. Für das zweite Quartal seines Geschäftsjahres verbuchte das Unternehmen Kosten von 170 Millionen Dollar für den Abbau von 1900 Stellen.