Microsofts Magneto soll Blackberry den Garaus machen

Microsoft erneuert seine mobile Plattform. Wie versprochen, gibt es neue Funktionen. Aber ob das genügt, die Platzhirsche zu verdrängen?

Zwar sorge die Möglichkeit, Powerpoint-Präsentationen herunterzuladen und mobil zu betrachten für mehr Beweglichkeit im Geschäftsalltag, aber die Tatsache, dass man im Internet Explorer immer noch nicht mehrere Fenster gleichzeitig öffnen und zwischen ihnen springen könne, sei ein Nachteil für Außendienstler und andere mobile Mitarbeiter.

Von Vorteil sei aber die Funktion, ein automatisiertes Update der Software vom Hersteller auch auf PDA und Smartphone zu erhalten. Wenn es um Fehler der Software geht, hält Magneto sogar im Hintergrund eine ständige Verbindung mit der Gates-Company, er teilt jeden Holperer mit. Doch diese Funktion kann offenbar – sicherlich zur Erleichterung einiger potentieller Nutzer – gekappt werden. Schließlich ist “Fehler” ein weiter Begriff.

Von der Bluetooth-Unterstützung machte zwar der Hersteller bereits anlässlich der vergangenen Consumer Electronics Show 2004 viel Aufhebens – die Tester von Mobile Review waren hiermit aber nicht so zufrieden. Für sie ist die Unterstützung noch nicht den Kinderschuhen entwachsen, sie könne Lösungen von Broadcom und anderen noch lange nicht das Wasser reichen. Positiv bewerten sie aber Features, die dem Random Access Memory (RAM) nur noch die Arbeitsspeicherfunktionen zuweist. Dadurch sei die Gefahr eines Datenverlustes bei Batterieentladung nicht mehr so akut, heißt es. Schließlich werde nun laut Packzettel die Datenflut im Flash-Speicher vorgehalten. Schnittstellen für Global Positioning System (GPS) und Kamera sind ebenfalls vorgefertigt.

Die Grundlagen des Betriebssystems entsprachen aber offensichtlich den Erwartungen der Experten: Der Kernel, also gewissermaßen das Herz der Anwendung, ist Windows CE 5.1, eine neue Version der bekannten Software für den mobilen Einsatz. Das erlaube mehr Applikationen und dadurch beherrsche die neue Version im Vergleich zu den Vorgängern: 3D-Darstellung, Fehlermeldung, USB-Unterstützung ohne extra Treibersoftware und Kurzstreckenfunk-Unterstützung, eben für Bluetooth und WiFi.

Außerdem ist ein automatisierter Passwortschutz eingebaut, der schon den Zugang zu dem Gerät verriegeln soll. 32 MByte Flash-Speicher und 64 MByte Random Access Memory sind für das ruckelfreie Laufen der Software erforderlich. ‘Windows Mobile 2005’ wird von den Entwicklern für den 13. April und etwa einen bis zwei Monate später von den professionellen Anwendern erwartet. Microsoft wagt hiermit einen Neustart der – nach Brancheneinschätzungen – etwas angestaubten mobilen Produkte. Laut Reuters schwimmen derzeit etwa 25 Gerätehersteller und unabhängige Softwarehändler im Kielwasser von Magneto.