Virenschreiber paktieren im Untergrund

Virenschreiber tüfteln offenbar nicht alleine an neuer Malware, so wie es aussieht, arbeiten sie Hand in Hand, unmittelbar oder zumindest mittelbar.

Virenschreiber tüfteln offenbar nicht alleine an neuer Malware. So wie es aussieht, arbeiten sie Hand in Hand, unmittelbar oder zumindest mittelbar. Eine neue Art der Bandenbildung unter Hackern will zumindest Kaspersky Lab herausgefunden haben. Schon einmal hatte der Hersteller auf mögliche Hackerallianzen hingewiesen.

Diesmal steckt der Teufel in der Versendungsart diverser Würmer. Die russischen Virenjäger haben scheinbar herausgefunden, dass die Methode zur Versendung von Massenmails bei Bagle, Zafi und Netsky absolut identisch ist.

Als Forscher in den Kaspersky-Laboren den jüngsten Bagle-Wurm analysierten, seien sie auf ein Programm namens SpamTool.Win32.Small.b gestoßen, eine Software, die automatisch Mailadressen infizierter Maschinen sammelt. Das gleiche Programm hätten auch Zafi und Netsky genutzt, um sich massenhaft zu versenden. Innerhalb zweier Tage nach dem Ausbreiten des Programms seien insgesamt 50 verschiedene Varianten der Würmer kursiert. Das habe nur so schnell funktioniert, weil sich die Autoren dieses Programms bedient hätten, dessen Code wohl im Untergrund bekannt sein müsse und die Würmer darauf ‘trainiert’ seien.

Möglicherweise kennen sich die Virenautoren nicht einmal untereinander, aber offenbar existiert ein Netzwerk für den Informationsaustausch. Sehr gefährlich sei das, sagte Shane Coursen, Senior Technology Consultant für Kaspersky in den USA gegenüber der US-Presse. Im schlimmsten Fall könnten die Autoren sozusagen Standardprogramme in Rechnern platzieren, die gleich mehrere Würmer nutzen könnten. Das sei dann kaum noch zu stoppen, so die dunkle Prognose.

In der Mitteilung von Kapsersky auf deren Webseite heißt es weiter: “Die jüngsten Entwicklungen zeigen den Trend hin zur Kriminalisierung des Internets. Angriffe sind immer häufiger automatisiert, passieren auf verschiedenen Ebenen und sind besser zeitlich abgestimmt und geplant.” Ein Schutz scheint derzeit nahezu ausgeschlossen. Experten raten, zumindest immer die Security-Updates aufzuspielen, sobald sie verfügbar sind.