Fiorina soll für die Weltbank die Segel hissen

Carly Fiorina ist kaum vom Chefsessel des großen IT-Unternehmens Hewlett-Packard aufgestanden, oder besser, aufgestanden worden, da wird ihr schon wieder ein neuer Platz angeboten.

Carly Fiorina ist kaum vom Chefsessel des großen IT-Unternehmens Hewlett-Packard (HP) aufgestanden, oder besser, aufgestanden worden, da wird ihr schon wieder ein neuer Platz angeboten. Die Weltbank will sie als Kapitän haben.

Neben ihr war auch Paul Wolfowitz, Vize-Verteidigungsminister der USA, im Gespräch. Der hat aber abgelehnt. Sein Job sei zu bedeutend, als ihn für den obersten Posten der Weltbank aufzugeben. Daneben wurde noch Robert P. Zoellick, Handelsbevollmächtigter der US-Regierung gehandelt. Der Favorit des Weißen Hauses verzichtete aber auch, weil ihm die Bush-Administration den Posten als Vize-Verteidigungsminister angeboten hat und das Zoellick offenbar spannender scheint, berichtet die New York Times.

Die Weltbank sucht einen neuen Chef, da der derzeitige Präsident James Wolfensohn turnusmäßig sein Amt am 01. Juni dieses Jahres ablegt. Fiorina, die über Lucent zu HP kam und die Übernahme von Compaq 2001 stemmte, zählt zu den bekanntesten Wirtschaftsbossen der USA. Bei Hewlett-Packard musste sie erst vor drei Wochen die Segel streichen, was mit Differenzen zwischen dem Aufsichtsrat und der 50-Jährigen begründet wurde. Zwar hielt man der mächtigen Frau zugute, den HP-Karren Ende der Neunziger wieder flott und erfolgreich gemacht zu haben. Die Idee aber, Consumer- und Business-Kunden gleichermaßen bedienen zu wollen, kam nicht an. Wann eine Entscheidung über die Präsidentschaft der Weltbank fällt, ist noch nicht klar.