“Unix wird zum Nischenprodukt”

Die Zeit des Abwartens ist für viele Anwender offenbar vorbei, und die Gewinner sind günstige Server auf Basis von Intel- und AMD-Prozessoren.

“Trotz des Erfolges von Linux ist die Zahl der Ersetzungen von Windows in kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) nach wie vor relativ gering”, erklärte Andrew Buttler, Analyst bei Gartner. Zwei Betriebssysteme werden laut Gartner den Servermarkt in der Zukunft dominieren: Linux und Windows. “Unix wird nicht völlig verschwinden, aber es wird zunehmend zum Nischenprodukt in Datenzentren absteigen und bei KMUs völlig verschwinden.”

Indem sich aber die quelloffene Alternative weiter für den Einsatz im Unternehmen mausert, wird auch Microsoft ab 2008 zwischen 5 und 10 Prozent des Marktanteils an Linux abgeben müssen, schätzt Gartner. Bessere Skalierbarkeit, ein reifes IT-Ökosystem und entsprechende Anwendungen nennt Buttler als Grund für die Erosion bei Windows. Etwa ein Drittel der Unternehmen werden aber bis 2007 nicht auf Linux umziehen. Der Grund sind hohe Kosten einer Migration von Applikationen und folglich die Angst vor einer unwirtschaftlichen Entscheidung. Daher wächst Linux – wie auch Microsoft – vorerst hauptsächlich auf Kosten von Unix.

“Linux ist aber immer besser in der Lage, Migrationen von Unix auf Microsoft abzufangen”, kommentierte Philip Dawson, Vice President Enterprise Server bei Gartner, im Gespräch mit silicon.de. Und in den nächsten zwei bis drei Jahren werde die Alternative weiter an Kraft gewinnen und sich zum ernstzunehmenden Konkurrenten für Microsoft entwickeln. Da sowohl Linux als auch Windows vor allem auf günstigen x86-CPUs eingesetzt werden, “heißen die wirklichen Gewinner dieser Entwicklung jedoch AMD und Intel”, sagte Dawson.