Ericsson zieht die Notbremse

Der schwedische Telekommunikationsausrüster Ericsson zieht die Konsequenzen aus der schwächelnden Auftragslage.

Der schwedische Telekommunikationsausrüster Ericsson zieht die Konsequenzen aus der schwächelnden Auftragslage. Der Konzern schließt sein Werk in Nynashamn und entlässt dort über 460 Beschäftigte. In dem Werk wurden Komponenten für Basisstationen für Netzwerke der zweiten und dritten Generation gefertigt.

“Der Grund für die Schließung ist, dass die Arbeit weniger und weniger wird. Deshalb brauchen wir weniger Produktionsstätten”, sagte Ericsson-Sprecher Ola Rembe. Ein weiterer Grund sei ein Generationswechsel in der Technologie der Module – auch dadurch sei weniger Arbeit erforderlich.

Damit bestätigt sich ein Trend, den Branchebeobachter jüngst prophezeiten. Demnach sei in Folge der jüngsten Konsolidierungswelle unter den Betreibern eine ähnliche Entwicklung bei den Ausrüstern nahezu unvermeidlich. So hatte Ericsson nach der Fusion von Cingular und AT&T Wireless im vergangenen Jahr einen Auftragseinbruch von 48 Prozent in Nordamerika beklagt.

Seit 2001 hat der schwedische Konzern die Zahl seiner Mitarbeiter von ehemals 107.000 wegen der stark sinkenden Nachfrage bereits halbiert. Auch der finnische Erzrivale Nokia hatte im Januar 350 Arbeitsplätze in seinem Handy-Werk in Texas gestrichen, zudem wurden mehrere hundert Stellen in Forschung und Entwicklung in Deutschland und Finnland abgebaut.