Sun proklamiert Ende von Computing a la Frankenstein

Der Chief Technology Officer bei Sun Microsystems prognostiziert für die nächsten fünf Jahre einen Paradigmenwechsel.

Das Computing der Zukunft wird sich gründlich verändern. Diese Ansicht äußert Greg Papadopoulos, Chief Technology Officer bei dem IT-Konzern Sun Microsystems. Er prognostiziert für die nächsten fünf Jahre einen Paradigmenwechsel, weg von proprietären Softwarebausteinen und hin zu Services, die mithilfe von Software ausgeführt und geliefert werden.

Die heute vorherrschende Art, mit IT zu arbeiten, nennt er anlässlich einer Analystenkonferenz in den USA abschätzig “Frankenstein Computing”. Damit spielt er auf das proprietäre Patchwork an, das derzeit notwendig ist, um einen Rechner so zum Laufen zu bringen, dass er bestimmte Aufgaben erledigen kann. Nebenher vergisst er nicht zu erwähnen, dass die neue Art zu rechnen beispielsweise auch über einzelne Dienste aus Suns standardisiertem Computing Grid kommen kann.

Doch er wolle damit lediglich weg von dem Gedanken an die ‘Best of Breed’-Strategie heutiger IT-Einkäufer. “Ich bin schon in mehrere Rechenzentren gegangen und dachte mir ‘Wow, wo habt ihr das her?”, illustriert er. “Da stehen Körperteile von nahezu jedem Hersteller, den es gibt, überall stehen dicke Bolzen heraus, es gibt sichtbare Nahtstellen.” Das soll der Vergangenheit angehören.

Für ihn spricht seine Erfahrung mit kleinen, jungen Softwarefirmen. Diese wollen, Papadopoulos zufolge, “die Google des Soundso” werden, statt einfach nur Produkte zu entwickeln. Vorteil für den Hersteller: Er kann schneller mehr Kunden erreichen und die Einbauverantwortung verschiebt sich vom Hersteller zum Kunden. Gegen die neue Art, sich aus einem standardisierten Pool an Services zu bedienen und diese webbasiert zu verteilen, steht die gewachsene Unternehmenskultur. Doch die soll sich dem Wandel anpassen müssen, meint der CTO – bei Strafe des Untergangs des Unternehmens.