Iraker nutzen wüstenfeste deutsche TK-Technik

Die irakische Telefongesellschaft Babelcom hat einem Bautzener TK-Unternehmen den Auftrag zum Auf- und Ausbau des lokalen Telefonnetzes nordwestlich gegeben.

Der Bautzener Hersteller und Provider von TK-Technik im Festnetzbereich, Sphairon, hat einen neuen Kunden. Die irakische Telefongesellschaft Babelcom hat den Netzausstattern einen Auftrag zum Auf- und Ausbau des lokalen Telefonnetzes nordwestlich von Basra, in As Samawah, gegeben.

Sphairon ist spezialisiert auf ADSL- und ISDN-Technik und soll für einen nicht genannten mehrstelligen Millionenbetrag Technik mit geringer Störanfälligkeit für extreme Wetterschwankungen vergraben und aufstellen. Es handelt sich dabei um eine Fixed Wireless Lösung, die Sphairon selbst entwickelt hat: TCH. Das ist ein Fixed Wireless System, das die Standards 2-wire, V5.1, V5.2, MFC R2 unterstützt und dadurch bei hohen Reichweiten eine nahtlose Integration in die vorhandene Infrastruktur erlaubt. Das System fungiert dabei als Basisstation, Funkstation und als Übertragungstechnik. Beim Betrieb nutzt es Frequency Division Duplex (FDD) und Frequency Division Multiple Access (FDMA) für Wireless Local Loop-Funktionen bis zum Endgerät.

Nach der Aufstellung der Sendemasten sollen bereits im Dezember die ersten Haushalte die Technik nutzen können, teilt Sphairon mit. Für Mahmoud Sidani, Chairman von Babelcom, war ausschlaggebend, dass Sphairon bereits im Irak ist und dort Erfahrungen gesammelt hat. Die Firma aus Bautzen in Sachsen will außerdem umgehend mit eigenen Mitarbeitern den Aufbau beginnen. Dieses unbürokratische Vorgehen punktet bei Sidani. Immerhin sind bisher nicht einmal 5 Prozent der Iraker in der beneidenswerten Position, Zugriff auf ein eigenes TK-Netz zu haben. Das soll sich jetzt schnell ändern. Babelcom hat angedeutet, auch bei Aufträgen in weiteren irakischen Städten auf Sphairon zurückgreifen zu wollen. Neben TK-Diensten sollen bald auch hochwertige Internet-Anbindungen gelegt werden. Der Telekommunikationsausrüster verfügt bereits über Auslandserfahrung in Südamerika, Asien und zuletzt mehrfach im Yemen.