Office-Software: Microsoft gräbt sich eine Grube

Microsoft will das ‘Open Document Format’ nicht in seine Office-Software integrieren. IBM und Sun drängen derweil mit ODF-kompatiblen Büroprogrammen in den Markt.

Wenn Massachusetts seine Ankündigung wahr macht – und danach sieht im Moment einiges aus – öffnet sich für Suns StarOffice ein riesiger Absatzmarkt: etwa 50.000 Desktops brauchen dann laut US-Medien neue Office-Software. Klar, dass IBM da nicht abseits stehen will. Bereits Ende dieses Jahres werde man eine ODF-kompatible Version von Workplace auf den Markt bringen, hieß es von Ken Bisconti, IBM Vice President of Workplace, Portal and Collaboration Products.

Gegenwärtig ist das Format in kein IBM-Produkt integriert. Der ‘Workplace Managed Client’ (WMC) unterstützt bislang die Microsoft-Formate. In der neuen WMC-Version werde es möglich sein, Microsoft-Dateien zu öffnen und als ODF zu speichern, sagte Bisconti.

Massachusetts stellte derweil die finale Version des ‘Enterprise Technical Reference Model’ online, in der nach wie vor vom Umstieg auf ODF die Rede ist. Der Bundesstaat erwarte für den Kauf von ODF-kompatiblen Produkten Ausgaben von 5 Millionen Dollar, sagte Eric Kriss, Finanzminister von Massachusetts. Der Einsatz von Office 12 würde den Bundesstaat dagegen etwa 50 Millionen Dollar kosten.

Zudem müsse Massachusetts in dieser Frage zwischen der Idee des Schutzes geistigen Eigentums und der Idee der staatlichen Souveränität abwägen. “Und ich glaube, die staatliche Souveränität ist wichtiger als der Schutz des geistigen Eigentums”, so Kriss.