Schlag für Europa – eDonkey gibt auf

Unter dem wachsenden rechtlichen Druck des US-Musikverbands RIAA wollen die Entwickler der Dateitauschbörse nicht mehr an der Software weiterarbeiten.

Mit eDonkey wird demnächst eine der großen P2P-Tauschbörsen dicht machen. Unter dem wachsenden rechtlichen Druck des US-Musikverbands ‘Recording Industry Association of America’ (RIAA) wollen die Entwickler der Dateitauschbörse nicht mehr an der Software weiterarbeiten. Der Chef der Betreiberfirma MetaMachine, Sam Yagan, sagte vor dem Justizausschuss des US-Parlaments, “ich werfe das Handtuch”.

Die Kosten einer gerichtlichen Auseinandersetzung würden die Firma in den Ruin treiben. “Stattdessen haben wir einen Plan ausgearbeitet, um eDonkey von einem Händler für Online-Inhalte in eine geschlossene P2P-Umgebung umzuwandeln”, so Yagan. “Ich hoffe das RIAA und andere Rechteinhalber sind zufrieden mit unserer Entscheidung, ihren Anforderungen zu entsprechen und werden unsere Umwandlung zu einer sanktionierten P2P-Umgebung begrüßen.”

Hintergrund für die Entscheidung ist eine Unterlassungserklärung, die die RIAA Anfang des Monats an sieben prominente US-Tauschbörsen verschickt hatte. Darin hatte der Verband die Betreiber aufgefordert, entweder eine für die Organisation akzeptable Technologie zu implementieren oder das Angebot einzustellen.

Kurz zuvor hatte der Oberste Gerichtshof in den USA entschieden, dass Tauschbörsenbetreiber für Urheberrechtsverletzungen ihrer Nutzer belangt werden können. Der Betreiber Grokster wurde dazu verurteilt, einen Filter einzubauen, um das illegale Tauschen von geschützter Musik zu verhindern.

Der Rückzug von eDonkey trifft vor allem europäische Nutzer. Nach aktuellen Analysen ist die Tauschbörse in Europa die beliebteste Software ihrer Art. Anwender in den USA und Großbritannien bevorzugen das BitTorrent-Netzwerk.